“Digitale Nabelschnur” zur Welt

Welt / 08.02.2021 • 22:50 Uhr
98 Prozent der Jugendlichen im Alter von elf bis 17 Jahren verwenden WhatsApp. vn/paulitsch
98 Prozent der Jugendlichen im Alter von elf bis 17 Jahren verwenden WhatsApp. vn/paulitsch

Umfrage zum Safer Internet Day zeigt verändertes Online-Verhalten von Jugendlichen.

wien Aufgrund von Corona sind die Userzahlen sozialer Netzwerke weltweit gestiegen, auch die Art ihrer Nutzung hat sich verändert: Waren einst Selfies und Posen angesagt, dienen WhatsApp, Instagram und Co. Jugendlichen nun vor allem dem durch Lockdowns erschwerten Kontakthalten mit Freunden. Soziale Medien sind zur „digitalen Nabelschnur“ zur Außenwelt avanciert, zeigt eine Online-Umfrage des Instituts für Jugendkulturforschung im Auftrag von Saferinternet.at und ISPA unter 400 Jugendlichen.

„Reiferer Umgang mit Medien

„Insgesamt ist der Umgang mit Sozialen Netzwerken reifer geworden“, sagt dazu die ISPA-Generalsekretärin Charlotte Steenbergen anlässlich des heutigen Safer Internet Day 2021. Drei von zehn Jugendlichen gaben bei der Erhebung im November 2020 an, sich regelmäßig mit den Privatsphäre-Einstellungen in sozialen Netzwerken zu beschäftigen. Die Entscheidung, welche Inhalte wo und für wen sichtbar sind, wird dabei immer bewusster getroffen.

In diesem Zusammenhang ist auch ein Trend hin zu zeitlich begrenzten Inhalten, sogenannten Storys, zu beobachten. Damit sei, aus Sicht der Jugendlichen, das Risiko geringer, die Kontrolle über die eigenen geteilten Inhalte zu verlieren. Laut Umfrage verwenden 98 Prozent der Jugendlichen im Alter von elf bis 17 Jahren WhatsApp, „die wichtigste Plattform zum Kontakthalten mit Familie, Freunden und Schulkollegen“, sagte Matthias Jax, Projektleiter von Saferinternet.at. Der Messenger würde während der Pandemie für Lerngruppen und zur gegenseitigen Unterstützung beim Homeschooling zum Einsatz kommen, ebenso wie Konkurrent Signal. Auf Platz zwei der meist genutzten Dienste folgt YouTube, auf dem dritten Rang Instagram.