Vierter Verdächtiger gefasst

Fall Leonie: 22-jähriger Flüchtiger wurde in London aufgegriffen.
Wien Im Fall der am 26. Juni in Wien-Donaustadt getöteten 13-Jährigen ist am Donnerstag der vierte Tatverdächtige in London gefasst worden, bestätigte die Staatsanwaltschaft Wien auf APA-Anfrage einen Krone-Bericht. Der afghanische Staatsbürger war mit internationalem Haftbefehl gesucht worden. Nun werde ein Auslieferungsverfahren durchgeführt. Drei Beschuldigte sitzen bereits in Wien in U-Haft. Aufgespürt wurde der Gesuchte in einem Viertel, in dem die afghanische Community stark vertreten ist. Weitere Details zur Verhaftung des jungen Mannes waren zunächst nicht bekannt.
Nach den bisherigen Ermittlungen dürfte die 13-Jährige aus dem niederösterreichischen Bezirk Tulln am 25. Juni den jetzt gefassten 22-Jährigen und einen weiteren jungen Mann am Wiener Donaukanal getroffen haben, wo ihr die beiden Ecstasy verabreicht haben sollen. Dann seien die beiden Afghanen gemeinsam mit dem Mädchen und einem weiteren Landsmann (18) in dessen Wohnung in den Bezirk Donaustadt gefahren, wohin auch der vierte Verdächtige – ein 23-Jähriger – gekommen sein soll. Dort wurden dem Mädchen weitere Drogen verabreicht. Mindestens zwei der vier Männer sollen sie vergewaltigt haben.
Als die 13-Jährige das Bewusstsein verlor, wurden die Männer nervös. Sie hätten das Mädchen daraufhin in einen Teppich gewickelt und auf einem Grünstreifen an einen Baum gelehnt. Um 26. Juni um 6.59 Uhr war bei der Rettung ein Notruf eingegangen. Zeugen hatten mit der Reanimation begonnen. Einsatzkräfte übernahmen, die Versuche, die Jugendliche wiederzubeleben, blieben aber erfolglos Danach wurden drei Männer festgenommen, der vierte war bisher in Italien vermutet worden. Am Donnerstag wurde der 22-Jährige jedoch in Großbritannien verhaftet.