Fettleibig oder mangelernährt

Welt / 28.11.2021 • 22:41 Uhr
Der Studie zufolge sind schätzungsweise fast 150 Millionen Kinder unter fünf Jahren unterentwickelt. AFP
Der Studie zufolge sind schätzungsweise fast 150 Millionen Kinder unter fünf Jahren unterentwickelt. AFP

Studie sieht große Bedrohung durch schlechte Ernährung.

Paris Fast die Hälfte der Weltbevölkerung leidet einem Bericht zufolge unter schlechter Ernährung, die mit zu viel oder zu wenig Nahrungsaufnahme zusammenhängt. Weltweit seien 48 Prozent der Menschen entweder übergewichtig, fettleibig oder untergewichtig, heißt es im Global Nutrition Report (GNR), der unter anderem Daten von der Welternährungsorganisation (FAO), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UN-Kinderhilfswerks Unicef zusammenträgt. „Die Zahl der vermeidbaren Todesfälle, die auf schlechte Ernährung zurückzuführen sind, ist seit 2010 um 15 Prozent gestiegen“, sagte die GNR-Expertin Renata Micha. „Unsere globalen Ergebnisse zeigen, dass sich unsere Ernährung in den vergangenen zehn Jahren nicht verbessert hat und eine große Bedrohung für die Gesundheit der Menschen und des Planeten darstellt.“

Bei den derzeitigen Werten wird die Welt der Studie zufolge acht der neun von der WHO für 2025 gesetzten Ernährungsziele nicht erreichen. Dazu gehört die Senkung der Zahl ausgemergelter Kinder, die für ihre Größe zu dünn sind, und von Kindern mit Wachstumsrückstand sowie der Rückgang der Fettleibigkeit bei Erwachsenen. Die Studie schätzt, dass fast 150 Millionen Kinder unter fünf Jahren unterentwickelt, mehr als 45 Millionen zu dünn und fast 40 Millionen übergewichtig sind. Außerdem stellten die Experten fest, dass mehr als 40 Prozent der Erwachsenen – insgesamt 2,2 Milliarden Menschen – übergewichtig oder fettleibig sind.

Die GNR-Studie befasste sich erstmals mit der Auswirkung der Wahl der Lebensmittel auf die Menschen und den Planeten. Die Studie zeigt, dass die Menschen nicht genug gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse zu sich nehmen, insbesondere in Ländern mit niedrigem Einkommen. In Ländern mit höherem Einkommen war der Verzehr von gesundheitsschädlichen Lebensmitteln wie rotem Fleisch, Milchprodukten und zuckerhaltigen Getränken am höchsten.