Robbenzeit auf Helgoland

Hunderte Kegelrobben bevölkern derzeit zum Fellwechsel Strand in Helgoland.
helgoland Das Frühjahr ist eine ganz besondere Zeit auf der Helgoländer Düne: Hunderte Kegelrobben kommen zum Fellwechsel. In einer langen Reihe liegen die Tiere derzeit dicht nebeneinander am Strand – möglichst nah am Wasser, damit der Fluchtweg kurz ist. Eine so große Zahl können die Besucher nur in ganz bestimmten Monaten beobachten: „Die Tiere haben zweimal im Jahr die biologische Notwendigkeit, an Land liegen zu müssen – in der Wurfzeit und während des Fellwechsels“, sagt Ute Pausch, Rangerin der Gemeinde Helgoland.
Deutschlands einzige Hochseeinsel bietet den Tieren mit ihrer 0,7 Quadratkilometer kleinen, vorgelagerten Düne beste Voraussetzungen. Um das Naturschauspiel zu verfolgen, kommen jedes Jahr zahlreiche Besucher. 30 Meter Mindestabstand müssen sie einhalten.
Die Robben in diesem Bereich der Nordsee wechseln von Ende Februar bis in den April hinein das Fell. Etwa zwei Wochen dauert der Prozess bei jedem Tier. „Der Stoffwechsel läuft dann auf Hochtouren, das ist ein energetisch ganz aufwendiger Prozess“, berichtet Pausch. Die Tiere suchten sich dann Orte, an denen sie faul rumliegen können.
Nach Angaben der Deutschen Wildtier Stiftung wurden Kegelrobben bis Mitte des 20. Jahrhunderts vom Menschen gejagt. Laut Naturschutzbund (Nabu) Schleswig-Holstein waren die größten Raubtiere Deutschlands lange Zeit an den deutschen Küsten verschwunden. Seit den 80er-Jahren seien wieder Kolonien vor Amrum, Juist, Norderney, Borkum und auf der Helgoländer Düne entstanden.
Im Norden wurden in der Wurfsaison 2021/22 Höchststände bei den Kegelrobben-Geburten vermeldet. Allein 670 Geburten waren es nach Angaben des Vereins Jordsand auf Helgoland.