Bluttat erschüttert die USA

Nach dem Massaker mit 21 Toten in Texas erneut Kritik an laxen Waffengesetzen.
Uvalde Nach einem Massaker an einer Volksschule im US-Bundesstaat Texas steht das ganze Land unter Schock. Mindestens 19 Kinder und zwei Lehrer wurden getötet, als am Dienstagnachmittag (Ortszeit) ein 18-Jähriger während der Unterrichtszeit das Feuer in der Robb Elementary School in Uvalde nahe San Antonio eröffnet hatte. Der Amokläufer wütete so lange, bis ihn Sicherheitskräfte erschossen.
Am Mittwoch waren immer noch Angehörige im Unklaren über den Verbleib einzelner Schüler. Viele Kinder waren mit schweren Verletzungen in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Es ist eines der opferreichsten Schulmassaker in der US-Geschichte. Nur beim Shooting an der Sandy Hook Grundschule in Connecticut 2012 starben mehr Menschen.
Viele Fragen offen
Am Mittwoch wurden neue Erkenntnisse zur Tat in Uvalde, einer hispanisch geprägten Kleinstadt mit rund 16.000 Einwohnern bekannt. Medien zufolge soll der Schütze die Waffe vor rund einer Woche kurz nach seinem 18. Geburtstag gekauft haben. Laut Gouverneur Greg Abbott hatte der Täter seine Pläne direkt vor der Tat auf Facebook angekündigt. Zuerst erklärte er, dass er seine Großmutter erschießen werde. Eine Viertelstunde vor der Ankunft an der Schule schrieb der 18-Jährige, dass er in einer nicht näher bezeichneten Volksschule um sich schießen werde.
Der Verdächtige habe in der Wohnung seiner Großmutter auf die Frau geschossen. Ihr Zustand war laut CNN kritisch. Anschließend sei der Schütze zur Schule gefahren und habe dort einen Unfall verursacht, sagte Estrada. Der junge Mann sei daraufhin mit einer Schutzweste bekleidet sowie mit einem Rucksack und einem Gewehr in die Schule eingedrungen. Alle Toten seien laut einem Polizeisprecher in einem Klassenraum gewesen, in dem sich der Täter zuvor verbarrikadiert hatte.
Der Demokrat Beto O’Rourke unterbrach am Mittwoch eine laufende Pressekonferenz Abbotts und kritisierte diesen für seine Haltung zu den Waffengesetzen im Land. O’Rourke, der im November bei der nächsten Gouverneurswahl in Texas als Herausforderer gegen Abbott antreten will, warf dem Republikaner vor, nichts gegen die grassierende Waffengewalt in den USA zu unternehmen.
Im Weißen Haus zeigte sich US-Präsident Joe Biden erschüttert und wandte sich in einer emotionalen Ansprache ans Volk. „Als Nation müssen wir uns fragen, wann in Gottes Namen wir der Waffenlobby die Stirn bieten werden“, sagte er. Auch der frühere US-Präsident Barack Obama (60) sprach den betroffenen Familien auf Twitter sein Beileid aus und kritisierte die oppositionellen Republikaner: „Unser Land ist gelähmt, nicht durch Angst, sondern durch eine Waffenlobby und eine politische Partei, die keine Bereitschaft gezeigt haben, in irgendeiner Weise zu handeln, um diese Tragödien zu verhindern.“

