Amoklauf an russischer Schule

15 Tote und 24 Verletzte nach Schüssen, viele davon Kinder. Täter richtete sich selbst.
moskau Ein Bewaffneter hat gestern in einer Schule in Zentralrussland 15 Menschen getötet und 24 weitere verletzt. Unter den Toten in Ischewsk seien elf Kinder, unter den Verletzten 22 Kinder, berichten russische Ermittlungsbehörden. Die Leiche des Schützen sei danach von der Polizei am Tatort gefunden worden, er habe sich selbst getötet.
Nazisymbole
Beim mutmaßlichen Täter handelte es sich nach Angaben der Ermittlungsbehörde um einen 34-jährigen Absolventen der Schule. Er habe eine Sturmhaube und ein schwarzes T-Shirt mit Nazisymbolen getragen. Die Ermittler untersuchen nun rechtsradikale und neofaschistische Hintergründe. Nach Angaben der russischen Nationalgarde verwendete er zwei Schusswaffen, die nicht registriert gewesen sein sollen. Laut Informationen sei der Mann auch Patient einer psychiatrischen Klinik gewesen.
An der betroffenen Schule mit rund 80 Lehrern sollen nach offiziellen Angaben 982 Schülerinnen und Schüler von der ersten bis elften Klasse unterrichtet worden sein. Die Schule sei nach der Tat geräumt und abgesperrt worden.
Kreml: „Terroristischer Akt“
Der Kreml hat die tödlichen Schüsse in der russischen Schule als einen „terroristischen Akt“ bezeichnet. Präsident Putin habe bereits mit der regionalen Führung und Regierungsmitgliedern gesprochen, die sich um die Betreuung der Verletzten kümmern sollen. Das Zivilschutzministerium fliege Ärzte, Psychologen und andere Spezialisten in die Region Udmurtien. Ischewsk liegt rund 1200 Kilometer östlich der russischen Hauptstadt Moskau und hat etwa 640.000 Einwohner. In Russland gab es bereits mehrfach Amokläufe an Bildungseinrichtungen mit vielen Toten und Verletzten.