Wildtierbestände sinken drastisch

Welt / 12.10.2022 • 22:48 Uhr
Dem Report zufolge ist unter anderem der Westliche Flachlandgorilla besonders betroffen.
Dem Report zufolge ist unter anderem der Westliche Flachlandgorilla besonders betroffen.

Keine Trendwende: Living Planet Report des WWF 2022 zeigt ein düsteres Bild.

Wien Auch die 14. Ausgabe des Living Planet Report des WWF, in dem die Entwicklung der Bestände vieler Wirbeltierarten erfasst wird, zeigt keine Trendwende zum Positiven: Laut dem Index, der auf Daten von 32.000 Wirbeltier-Populationen aus 5230 Arten beruht, sind deren Bestände im Zeitraum von 1970 bis 2018 um 69 Prozent gesunken. Der WWF spricht von einem „dramatischen Einbruch von Wildtier-Beständen weltweit“.

Besonders betroffen ist laut Report unter anderem der Westliche Flachlandgorilla. Dessen Population in einem Nationalpark in Kamerun sei allein zwischen 2005 und 2019 um rund 69 Prozent geschrumpft. Der Bestand des Amazonasdelfins in Brasilien sei von 1994 bis 2016 um rund 67 Prozent zurückgegangen. Und auch wenn die Lage in Südamerika besonders kritisch ist, bei uns heimische Arten sind von der Entwicklung ebenso betroffen: So hat sich die Population der Feldlerche in Europa von 1980 bis 2019 um rund 56 Prozent reduziert.

Der Living Planet Report, der seit 1998 erscheint, will neben dem ökologischen Gesundheitszustand der Erde auch Wege aus der Biodiversitätskrise aufzeigen. Und diese nimmt immer größere Ausmaße an, denn während gegenwärtig 69 Prozent Gesamtrückgang bis 2018 ermittelt worden sind, lag dieser im ersten Report noch bei 30 Prozent für den Zeitraum 1970 bis 1995.

Landnutzung sei zwar nach wie vor die größte aktuelle Bedrohung für Natur, natürliche Lebensräume vieler Pflanzen- und Tierarten an Land, im Süßwasser und im Meer, „wenn wir jedoch die Erwärmung nicht auf 1,5 Grad Celsius begrenzen können, wird der Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten wahrscheinlich zur Hauptursache für den Verlust der biologischen Vielfalt werden“, heißt es im Vorwort zur neuen Ausgabe des Reports, die der WWF (World Wide Fund for Nature) gemeinsam mit der Zoological Society of London erstellt hat.