Menschen weltweit zu träge

Welt / 19.10.2022 • 22:20 Uhr
85 Prozent der Mädchen und 71 Prozent der Buben im Alter von elf bis 17 Jahren bewegen sich laut einem Bericht der WHO zu wenig.
85 Prozent der Mädchen und 71 Prozent der Buben im Alter von elf bis 17 Jahren bewegen sich laut einem Bericht der WHO zu wenig.

WHO schlägt Alarm: Auch Österreichs Kinder und Jugendliche bewegen sich zu wenig.

Wien Millionen Menschen weltweit bewegen sich nicht genug und das hat verheerende Folgen: Im Zehnjahreszeitraum 2020 bis 2030 dürften fast 500 Millionen Menschen weltweit mangels Bewegung unter anderem Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Diabetes, Depressionen und Demenz entwickeln, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch berichtete. Österreich hat wie viele andere Länder auch großen Nachholbedarf. Vor allem die Jungen bewegen sich kaum.

Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten körperliche Aktivitäten in der Woche für Erwachsene, um Krankheiten vorzubeugen. 27,5 Prozent der Weltbevölkerung erreichen dies nicht. In Ländern mit hohem Einkommen sei das Problem mit einem Anteil von etwa 36,8 Prozent doppelt so groß wie in Ländern mit niedrigen Einkommen (16,2 Prozent).

Alarmierend sind auch die Zahlen aus Österreich, vor allem bei Kindern und Jugendlichen. 85 Prozent der Mädchen und 71 Prozent der Buben im Alter von elf bis 17 Jahren bewegen sich zu wenig. Bei den Erwachsenen sind es immerhin nur 34 Prozent der Frauen und 26 Prozent der Männer. Im Alter (ab 70 Jahren) lässt die regelmäßige Bewegung wieder nach, da ist der Anteil der Inaktiven bei den Frauen 49 Prozent und bei den Männern 40 Prozent. Zum Vergleich: In Finnland, das die WHO als leuchtendes Beispiel herausstellt, sind nur 16 Prozent der Frauen und 17 Prozent der Männer nicht aktiv genug.

Die Behandlung der 500 Millionen Menschen, die mangels Bewegung erkranken dürften, koste die Welt zusammen 27 Milliarden Dollar (27,5 Milliarden Euro), berichtete Fiona Bull, Leiterin der WHO-Abteilung für körperliche Bewegung, in Genf. Mit dem Geld könnten stattdessen 100 Millionen Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden.