Messerattacke in Regionalzug

Mann hat auf Fahrt von Kiel nach Hamburg Passagiere angegriffen: Zwei Tote, sieben Verletzte.
Brockstedt Bei einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind zwei Menschen getötet und sieben verletzt worden. Drei Menschen erlitten schwere Verletzungen, vier wurden leicht verletzt. Es habe eine Festnahme gegeben.
Gegen 15 Uhr hatte die Polizei mehrere Anrufe von Fahrgästen aus dem Zug erhalten. Der Täter habe die Menschen in dem noch fahrenden Zug angegriffen, also noch vor der Ankunft im Bahnhof Brokstedt im Kreis Steinburg. Auf Benachrichtigung wurde der Zug gestoppt, worauf sich das Geschehen auf den Bahnsteig verlagert habe. Bei dem mutmaßlichen Angreifer handelt es sich um einen staatenlosen Palästinenser, wie Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Mittwochabend am Bahnhof in Brokstedt sagte. Der 33-Jährige kam nach Polizeiangaben mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus. „Die Hintergründe sind noch unklar, ebenso wie die Identitäten der Geschädigten“, sagte eine Polizeisprecherin. Es gab jedoch erste Hinweise, dass der mutmaßliche Angreifer geistig verwirrt sein könnte. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Nach vorläufigen Erkenntnissen war er in Norddeutschland bislang nicht als Extremist aufgefallen.
Nach Angaben der Polizei hielten Zeugen den Angreifer fest. Demnach sei es diesen unmittelbar nach der Tat gelungen, den Verdächtigen zu stoppen, bis die Einsatzkräfte eintrafen. Etwa 70 Fahrgäste seien in dem Zug gewesen. Sie wurden nach Polizeiangaben in einem nahe gelegenen Gasthof befragt. Der Bahnhof wurde vorerst gesperrt. Brokstedt ist eine kleine Gemeinde an der Bahnlinie zwischen Elmshorn und Neumünster. Nach Angaben der Bahn war der Zugverkehr zwischen Flensburg und Hamburg sowie zwischen Kiel und Hamburg beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn teilte am Abend mit: „Den Angehörigen der Opfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung.“