Wirbel um „Letzte Generation“

Welt / 11.05.2023 • 22:47 Uhr
Trotz des Vorfalls am Mittwoch gingen die Proteste am Donnerstag weiter. Reuters
Trotz des Vorfalls am Mittwoch gingen die Proteste am Donnerstag weiter. Reuters

Rettungsfahrzeug blockiert: Aktivisten weisen Vorwürfe zurück und protestieren erneut.

Wien Die „Letzte Generation“ hat am Donnerstag erneut den Wiener Verkehr an drei Stellen aufgehalten, obwohl die Klimaschutzgruppe am Vortag laut Polizei ein Rettungsfahrzeug auf dem Weg zu einem Reanimationseinsatz in Niederösterreich blockiert haben soll. Der Patient starb trotz der Bemühungen von Einsatzkräften.

Die Blockaden am Donnerstag waren gegen neun Uhr laut Landespolizeidirektion schon wieder „so gut wie beendet“. Die Aktionen starteten wie jene am Mittwoch am Verteilerkreis Favoriten gegen acht Uhr. Die Wiener Berufsrettung hatte am Mittwoch die Angaben der Exekutive bestätigt, wonach bei einer Protestaktion am Verteilerkreis in Wien-Favoriten ein Rettungsfahrzeug am Weg zu einem Reanimationseinsatz in Niederösterreich blockiert worden sei, der Patient verstarb. Am Abend hatte die „Letzte Generation“ einen „Fehler“ eingestanden, am Donnerstag hingegen bezeichneten die Aktivisten die Vorwürfe als „haltlos“: Der Protest habe sich „primär auf den von Süden kommenden Verkehr“ ausgewirkt, während der Rettungswagen in die Gegenrichtung unterwegs gewesen sei. Eine Abbiegespur sei von Anfang an freigelassen worden, sodass Fahrzeuge den Kreisverkehr verlassen konnten. Auf den Vorwurf, man habe sich geweigert, einem Einsatzfahrzeug Platz zu machen, hieß es, „das ist nicht richtig. Wie bei jedem unserer Proteste war auf einer Fahrspur niemand festgeklebt, um diese im Ernstfall sofort aufmachen zu können. Es gab kein Anzeichen eines Notfalls. Es hat nie eine Aufforderung der Polizei, von Passanten oder Autofahrern gegeben, einen Rettungswagen durchzulassen“. Zudem habe ein Kamerateam von oe24 den Protest von Anfang bis Ende begleitet, „und auf den Aufnahmen ist weder von einer solchen Aufforderung noch von einem im Stau feststeckenden Rettungswagen etwas zu sehen oder zu hören“, wies die „Letzte Generation“ sämtliche Vorwürfe zurück.

Die Polizei ermittelt wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.