Im Wettlauf gegen die Zeit

Susanne Marosch möchte mit dem Verein „Geben für Leben“ Leukämiekranken helfen.
Nenzing. (VN-mm) „Ich habe den Verein quasi geerbt“, sagt Susanne Marosch und lacht. Der wahre Hintergrund ist jedoch, dass sie das Lebenswerk ihrer Mutter Herlinde und deren Freundinnen Melitta Maier und Dagmar Ganahl erhalten wollte. Vor 14 Jahren haben die engagierten Frauen aus Schruns den Verein „Geben für Leben“ gegründet. Viele Bluttypisierungsaktionen wurden in dieser langen Zeit durchgeführt. Immer verbunden mit der Hoffnung, für Leukämiepatienten einen passenden Stammzellenspender zu finden. In 16 Fällen war die Initiative erfolgreich. „Freude hoch zehn kommt da auf“, weiß Susanne Marosch. Schließlich hat die Tochter schon vor Übernahme des Vereins fleißig in der Organisation gewerkelt. Der neuen Aufgabe zuliebe schaltete sie jetzt sogar im Job zurück.
Immer irgendwo geholfen
Es ist eine beeindruckende Bilanz, die der Verein „Geben für Leben“ vorweisen kann. Über 11.700 Vorarlberger ließen sich bislang typisieren. „Wir möchten möglichst viele Leben retten“, skizziert Susanne Marosch das Ziel. Und es geht, wie sich hin und wieder zeigt. So konnten einmal innert eines Jahres gleich drei Spender rekrutiert werden. Doch das ist bei einer Wahrscheinlichkeit von 1:500.000 die Ausnahme. So bleibt die Arbeit der jungen Frau und ihrer Helfer immer ein Wettlauf gegen die Zeit. Das schreckt die gebürtige Schrunserin jedoch keineswegs ab. „Ich liebe Herausforderungen und stelle gerne Neues auf die Beine“, merkt sie an. Die soziale Prägung wurde ihr vom Elternhaus mitgegeben. „Wir haben immer irgendwo geholfen“, erzählt Susanne Marosch. Damals vorwiegend im Kleinen. Inzwischen bekam das Engagement eine größere Dimension. Die ehemalige Polizistin mit Hang zur Natur trägt es gelassen. „Ich bin gesund, befinde mich auf der Sonnenseite des Lebens. Da kann man ruhig einmal etwas Gutes zurückgeben.“ Sie stellt es ohne Pathos fest. Es ist einfach so.
Dabei geht es nicht allein darum, Menschen zu einer Blutabnahme zu bewegen. Der Verein benötigt Geld. Eine Bluttypisierung kostet immerhin 102 Euro. Aber auch da kann sich Susanne Marosch auf die Bevölkerung verlassen. „Es werden sehr viele Aktionen zugunsten des Vereins veranstaltet“, freut sie sich und ist dankbar. Gleiches gilt für die positiven Rückmeldungen, in denen ihr wildfremde Menschen für den Einsatz danken. „Wir haben einen guten und seriösen Ruf“, so ihre berechtigte Schlussfolgerung. Außerdem ist „Geben für Leben“ derzeit der österreichweit einzige Verein, der aktiv Blutspender für Leukämiepatienten sucht.
Typisierungsaktion
Die in einer Liechtensteiner Sportmanagementfirma tätige Montafonerin lässt ihre soziale Gesinnung neuerdings noch anderweitig arbeiten. Sie gründete ein Einzelunternehmen mit dem Titel „Es macht Sinn“ und unterstützt Firmen darin, im Rahmen eines Teambuildings „nützliche Dinge zu tun“. Etwa Spielplätze zu bauen oder Werkstätten von Hilfseinrichtungen zu renovieren, wie es unlängst in Deutschland geschah. „Das Interesse ist groß“, kann Susanne Marosch von einem gelungenen Start berichten. Ihr persönliches Interesse gilt derzeit jedoch vorrangig der für heuer letzten Bluttypisierungsaktion, die morgen Samstag, 17. November, von 10 bis 17 Uhr in der Volksschule Gaißau stattfindet.
Ich bin gesund. Da kann man ruhig einmal etwas Gutes zurückgeben.
Susanne Marosch
Zur Person
Susanne Marosch
Geboren: 11. März 1974 in Schruns
Familienstand: Lebensgemeinschaft
Beruf: Personalmanagerin
Hobbys: Sport, Lesen, mit Freunden zusammen sein