Von Helden aller Art

Wetter / 10.12.2012 • 19:00 Uhr
In der Musik findet Harry Marte die Erfüllung. Foto: VN/Hofmeister
In der Musik findet Harry Marte die Erfüllung. Foto: VN/Hofmeister

Auch Harry Marte ist mit dabei, wenn wieder für die Krebshilfe aufgespielt wird.

Rankweil. (VN-mm) Die Erinnerung ist beinahe wandfüllend. Aber 14 Jahre sind eine lange Zeit. Sie haben Harry Marte und seinen „Billy“ zusammengeschweißt. Jetzt wurde dem Jack Russel-Terrier posthum eine besondere Ehre zuteil. Er ziert das Plakat zur Ankündigung der traditionellen Benefizkonzerte für die Vorarlberger Krebshilfe. Grafisch in Szene gesetzt von seinem ehemaligen Herrchen. „Er war mein Held und bester Freund“, erzählt dieses. An musikalische Helden wollen auch die 13 Musikerinnen und Musiker erinnern, die im Dienst der guten Sache demnächst aufspielen.

Musikalisch viel zu tun

Harry Marte gehört dazu. Urgestein der heimischen Musikszene. Einer, der schon mit 12 zur Gitarre griff und mit 14 klammheimlich zu Konzerten nach Zürich ausbüxte. Dass sich die Eltern große Sorgen machten, hat er erst begriffen, als er selbst Vater wurde. Längst geht es der Mann mit der markanten Stimme ruhiger an. Geblieben ist die Leidenschaft zu Musik und Gesang. Gerade erst hat Marte mit drei jungen Musikern eine erfolgreiche Konzertreihe in der Schweiz abgeschlossen und eine neue CD live eingespielt. Dass es die Jungen waren, die auf den „Alten“ zugekommen sind, freut ihn besonders. Die CD wird allerdings frühestens im Oktober 2013 zu haben sein. „Wir müssen noch ein gutes Label finden, das sie vertreibt“, erklärt er. Wer die CD-Hülle gestaltet, steht indes bereits fest. „Mein Sohn oder ich“, muss Harry Marte nicht lange überlegen. Denn auch der in Wien lebende Junior wandelt in Vaters beruflichen Fußstapfen.

Woodstock und Easy Rider

Der plagte sich zuerst allerdings mit dem Gymnasium ab. „Mathe“, sagt Harry Marte nur und grinst. Als ihm sein damaliger Zeichenprofessor Gerhard Winkler großes grafisches Talent bescheinigte, war für den Sechstklässler die Sache klar. Er ging von der Schule ab und machte eine Grafikausbildung in der Schweiz. Noch mehr interessierte den jungen Mann allerdings die Musik. Beeinflusst von Bob Dylan, Woodstock und Easy Rider träumten er und seine Freunde von der großen weiten Musikwelt. Doch das Leben hatte anderes vor. Der Familiengründung folgte die Erkenntnis, dass Musik allein keine Existenz garantiert. „Wir stellten sehr schnell fest, dass es mehr braucht“, erzählt Harry Marte.

Von der Musik wollte er trotzdem nicht lassen. So gibt es ihn immer noch. Gereift und besser denn je. Außer für die Benefizkonzerte, bei denen unter anderem Lieder von David Bowie, Peter Gabriel und Sid Vicious zu hören sind, singt und spielt Harry Marte nur eigene Kompositionen. An diesem Anspruch lässt er nicht rütteln. Beliebte Quellen der Inspiration sind Bücher. Er „mag eine Sprache, die Bilder vermitteln kann“. Gleiches tun dann seine Lieder im Stil von „Americano“, wie sich die der Countrymusik ähnelnde Richtung nennt.

Eingespieltes Team

Derzeit sind Harry Marte und seine Musikfreunde jedoch voll auf die drei Benefizkonzerte für die Krebshilfe konzentriert (21./22. Dezember Altes Kino Rankweil, 5. Jänner Spielboden Dornbirn). Allzu viele Proben braucht es nicht. Nach 13 Jahren agiert ein eingespieltes Team. Marte selbst möchte „noch ganz lange Songs schreiben“. Zumindest so lange „wie es junge Kollegen gibt, die Freude daran haben, meine Musik zu interpretieren“.

Ich mag eine Sprache, die Bilder vermitteln kann.

Harry Marte

Zur Person

Harry Marte

Geboren: 4. April 1956 in Dornbirn

Wohnort: Rankweil

Familienstand: Lebensgefährtin, 2 Söhne

Beruf: Musiker und Grafiker

Hobbys: Lesen, Filme