Segen von Haus zu Haus

Andreas Fussenegger ist eine der 875 Begleitpersonen der Vorarlberger Sternsinger.
Dornbirn. (VN-bem) In Vorarlberg bringen rund 3500 Sternsinger in den Tagen zwischen dem Stefanitag und Dreikönig nicht nur die Frohe Botschaft des Evangeliums in die Haushalte, sondern sammeln auch für die Dreikönigsaktion Spenden für Benachteiligte. Den Menschen, die sie einlassen, singen sie ein Lied, sprechen ein Gebet oder sagen Gedichte auf.
Sie schreiben mit geweihter Kreide die Segensbitte 20-C+M+B-13 an grüne, braune, rote, alte, neue, kleine und große Haustüren. Die Abkürzungen stehen nicht für die Initialen der Weisen aus dem Morgenland, Casper, Melchior und Balthasar, sondern für „Christus mansionem benedicat“ – was übersetzt „Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Die jungen Mädchen und Buben werden von ehrenamtlichen Begleitpersonen unterstützt. In Vorarlberg sind das über 875. Eine ist Andreas Fussenegger.
Für Sternsinger Sorge tragen
Der passionierte Klavier- und Orgelspieler war selbst zwar nicht als Sternsinger unterwegs, aber als Ministrant der Pfarre Hatlerdorf seit der sechsten Klasse Gymnasium als Begleiter aktiv. „In der Kirche wurde die Suche nach Begleitern der Sternsinger verlautbart und ich wollte mich für den guten Zweck engagieren. Da habe ich nicht lange überlegt und bin seither dabeigeblieben“, blickt er auf die Anfänge zurück.
Mit einigen schriftlichen Infoblättern werde man, so Fussenegger, im Vorhinein auf die Aufgaben und Pflichten als Begleiter vorbereitet. „Dann ist man eigentlich ein ‚Mädchen für alles‘: Man schminkt die Kinder nach, falls etwas verwischt wurde. Motiviert sie, wenn die Wegstrecke etwas lang wird. Steht im telefonischen Kontakt mit der Leitung der Sternsinger“, zählt er einige seiner Aufgaben auf. „Man trägt in dieser Zeit die Verantwortung für die Gruppe und sorgt für die Utensilien, die wir für die Aktion benötigen.“
In Vorarlberg sammelten die fleißigen Sternsinger 2012 ein Rekord-Spendenergebnis von 807.050,55 Euro. „Bewegend ist, dass man mit dem gesammelten Geld notleidenden Menschen, denen man im Alltag nicht unbedingt begegnet, helfen kann. Auch werden wir an den Häusern freundlich aufgenommen und sorgen mit unseren Liedern und Segenssprüchen für ein Lächeln“, beschreibt er seine Motivation. „Menschen – auch anderen Glaubens – geben gerne eine Spende zur Dreikönigsaktion. Sogar dann, wenn manche selber nur wenig Geld haben. Jeder Euro zählt für den guten Zweck.“
Jeder Euro zählt für den guten Zweck.
Andreas Fussenegger
Zur Person
Andreas Fussenegger
Ehrenamtlich als Begleiter der Sternsinger im Hatlerdorf unterwegs
Geboren: 8. Juli 1987
Ausbildung: Jusstudium
Laufbahn: Rechtsanwaltsanwärter, Pfarrgemeinderat, JVP-Obmann in Dornbirn
Familie: ledig