Die Frühlingsmacher

Wetter / 07.04.2013 • 18:06 Uhr
Im Pflanzenhaus von Harald Maissen kann man den Frühling bereits spüren. Foto: VN/Stiplovsek
Im Pflanzenhaus von Harald Maissen kann man den Frühling bereits spüren. Foto: VN/Stiplovsek

Der Frühling naht: Harald Maissen erlebt in seinem Beruf die Natur und ihre Jahreszeiten.

koblach. (VN-bem) Im Frühling werden alle Sinne angesprochen. Der Duft und die prächtigen Farben der Blumen, satte grüne Wiesen, wärmende Sonnenstrahlen auf der Haut, die ersten Bienen, die durch die Luft summen und brummen. Wo man – bei der derzeitigen spätwinterlichen Witterung – dem Frühling ein wenig auf der Spur sein kann, sind die Gärtnereien in Vorarlberg.

Ein Blick in die Gewächshäuser, wo Narzissen, Stiefmütterchen und allerlei andere Pflanzen mit verschiedenen Grüntönen und farbenfrohen Blüten dicht an dicht gedrängt stehen und nur darauf warten eingepflanzt zu werden, macht eines ganz deutlich – der Frühling versteckt sich und ziert sich nur ein wenig. Man kann ihn aber jetzt schon finden.

Einer, der dafür sorgt, dass in heimischen Gärten, Balkonen und Zimmern der Frühling mit all seinen Vorzügen starten kann, ist Gärtner Harald Maissen aus Koblach. Der Gärtnermeister arbeitet seit 28 Jahren mit der Natur und ihren Jahreszeiten. „Von klein auf war der Beruf des Gärtners ein großer Wunsch in mir. Ich habe es auch noch nie bereut, denn das Handwerk des Gärtners, mit allem, was dazu gehört, erfüllt mein Leben“, sagt der 45-Jährige und lächelt. Er und seine Frau Christine stammen aus Familien mit landwirtschaftlichem Betrieb. Das Leben mit der Natur, den Pflanzen und den Jahreszeiten war ihnen also nie fremd. Zum Familienbetrieb, bei dem am Wochenende auch die drei Töchter tatkräftig mithelfen, gehören neben der Gärtnerei und Baumschule auch eine eigene Pflanzenanzucht und die professionelle Landschaftsgestaltung.

Erleben der Natur

Christine Maissen kümmert sich um die Pflanzenzucht und die Gärtnerei. Er ist für die Gartengestaltung der Kunden zuständig. „Das Erleben der Natur im Wechsel der Jahreszeiten und die Naturgesetze erkennen, akzeptieren und mit ihnen arbeiten, das macht den Beruf aus“, erklärt Maissen. Zur Akzeptanz gehöre besonders die Witterung hinzunehmen, wie sie eben ist. Durch diesen langen Winter ist, so der Experte, die Vegetation um rund vier Wochen verzögert. Die Pflanzen haben aber noch keinen Schaden genommen, da sich die Blüte noch zurückhalte: „Die Natur holt diese vier Wochen, sobald es warm und sonnig wird, schnell wieder auf und verkraftet einen langen Winter mühelos. Da haben es die Menschen bei Temperaturkapriolen oftmals schwerer.“

Es sei schön mitzuerleben, wie viel Kraft in der Natur und den Pflanzen stecke. „Zuerst ist es ein kahler Baum und innert kürzester Zeit steht dieser mit zart grünen Blättern da. Im Sommer sind sie kräftig grün. Im Herbst färben sich die Blätter von gelb bis weinrot und braun“, beschreibt er auf die Frage nach seiner Lieblingspflanze die Vorzüge des Amberbaumes. Einmal möchte er diese Farbenpracht der Bäume im Herkunftsland Kanada beim „Indian Summer“ miterleben. Einen Tipp für Hobbygärtner hat er noch: „Man soll sich jetzt einen Überblick verschaffen, welche Pflanzen ersetzt werden müssen. Danach die Pflanzen mit vorzüglich biologischem Dünger stärken, da viele Schädlinge den Winter überlebt haben. Am Balkon und auf Terrassen zaubern Frühlingsblüher wie Narzissen und Stiefmütterchen sowie Gewürzpflanzen wie Rosmarin den Duft und die Farben des Frühlings.“

Zur Person

Harald Maissen

ist seit 28 Jahren Gärtner und hat seine Berufswahl nie bereut.

Geboren: 2. August 1967 in Lustenau

Ausbildung: Gärtnermeister

Familie: verheiratet, drei Töchter

Motto: Mach aus jedem Tag das Beste