Dorf nach Wien gebracht

Wetter / 14.04.2013 • 17:36 Uhr
In Wien eröffnete Kornelia Ankowtisch gemeinsam mit ihrem Mann Herwig das Vorarlberger Lokal „Symphonie“. Foto: ebi
In Wien eröffnete Kornelia Ankowtisch gemeinsam mit ihrem Mann Herwig das Vorarlberger Lokal „Symphonie“. Foto: ebi

Im Lokal „Symphonie“ sorgt eine Montafonerin nicht nur kulinarisch für Heimatgefühle.

Wien. (VN-ebi) Sie bringe das Dorfgefühl mit nach Wien, erklärt Kornelia Ankowitsch, Vorarlberger Gastwirtin in Wien. Seit vier Jahren führt sie nun gemeinsam mit ihrem Mann das Lokal „Symphonie“. Unweit des Hundertwasserhauses in der österreichischen Hauptstadt serviert sie Käse aus Schlins, Wurst aus Tschagguns und Schnaps aus St. Gallenkirch. Auf die Rückseite des Menüs druckte sie eine Skikarte. Auch die Vorarlberger Landesflagge darf nicht fehlen.

Tradition und Bodenständigkeit sind wohl die zwei Wörter, die ihr Gasthaus am besten beschreiben. Der Duft frischer Käsknöpfle liegt in der Luft, die Ausstattung ist schlicht gehalten und die Stammgäste am richtigen Platz. „Ich kenne meine Gäste und das ist auch gut so“, sagt Ankowitsch.

Vom Montafon nach Wien

Die Gastronomie wurde der Vorarlbergerin bereits in die Kinderschuhe gelegt. In St. Gallenkirch aufgewachsen, half sie schon in der Frühstückspension ihrer Eltern mit. Nach der Haushaltungsschule in Feldkirch entschied sie sich für eine Lehre im Hotel Madrisa in Gargellen. Und seit 1984 lebt die heute 49-Jährige in Wien. Vom Hotel Imperial übers Café Mozart bis hin zum Café Falk, in der Hauptstadt ließ Ankowitsch keine gastronomische Station aus. Dass sie sich mit ihrem Mann – einem Koch – selbstständig gemacht hat, bereut sie nicht. Sie fühle sich sehr wohl und das würden die Gäste auch merken. „Unser Lokal ist klein und überschaubar, wir bieten authentische Küche und ein heimeliges Gefühl“, so Ankowitsch. An der Bar liegen mehrere Prospekte auf, die den Gästen ihre Heimatregion näherbringen sollen. Das Montafon ist allgegenwärtig. Auch an den Wänden hängen seit Kurzem auf Leinwände gespannte Bilder von den Bergen Vorarlbergs.

Kreativität in der Küche

Die Speisekarte verspricht besonders in der kälteren Jahreszeit eine kulinarische Reise ins Ländle. „Vorarlberger Essen ist eher Winteressen. Im Sommer gibt es bei uns aber immer viele Salate zum Beispiel mit ‚Sura Käs‘ oder anderen Spezialitäten“, erklärt Ankowitsch. „In der Küche sind wir besonders kreativ und mischen das Altbewährte auch mit Neuem.“ So steht derzeit ein Vorarlberger Risotto auf der Speisekarte, in dem statt Parmesan einfach Bergkäse verwendet wird.

Und um auf neue Ideen zu kommen, gehen die Vorarlbergerin und ihr Mann einfach spazieren. Auch führt es sie immer wieder ins Ländle, wo sie sich Gusto auf neue Rezepte holen. „Wir fahren zwei Mal pro Jahr nach Vorarlberg und wandern von Hütte zu Hütte. Dort schauen wir, was es zu essen gibt und holen uns neue Ideen für Wien“, erklärt die Montafonerin.

Bunt gemischtes Publikum

„Im Endeffekt ist die Großstadt das Gleiche wie jedes Dorf zu Hause“, sagt Ankowitsch. Sie habe viele Gäste aus der Nachbarschaft, Angestellte und Arbeiter, die zum Feierabend vorbeischauen und auch einige Touristen, die zuvor das Hundertwasserhaus besuchten. „Man lernt so viele Leute aus allen Klassen kennen. Vom Kaminkehrer bis zum Rechtsanwalt, wir haben in der ‚Symphonie‘ ein bunt durchgemischtes Publikum“, sagt die Vorarlbergerin. Das möge sie so sehr an der Gastronomie.

Und „wenn meine Gäste auch noch sagen, dass es schmeckt wie zu Hause, dann ist alles wunderbar“.

Wir bieten authentische Küche und ein heimeliges Gefühl.

Kornelia Ankowitsch

Zur Person

Kornelia Ankowtisch

Vor vier Jahren eröffnete die Vorarlbergerin gemeinsam mit ihrem Mann das Lokal „Symphonie“ in Wien.

Geboren: 24. Februar 1964

Ausbildung: Lehre im Hotel Madrisa

Lieblingsurlaubsziel: Vorarlberg

Familie: verheiratet