Jetzt geht’s um die Mädels

15 Jahre Verein Amazone, das muss gefeiert werden: heute, am Bregenzer Hafen.
Bregenz. (VN-sas) Vorarlbergerin, über die man heute spricht – auf den weiblichen Zusatz „in“ legt sie besonderen Wert – ist Olivia Mair. Heute nämlich feiert der Verein Amazone seinen 15. Geburtstag. Was die 32-Jährige damit zu tun hat? Sie ist seit Mai dieses Jahres die neue Geschäftsführerin – ihre Vorgängerin Amanda Ruf ist derzeit in Bildungskarenz. Doch zurück zu Mair: Bei den „Amazonen“ geht sie durchaus schon als „alter Hase“ durch – und das in zweierlei Hinsicht: Bereits vor fünfeinhalb Jahren wurde sie dort im Bereich Öffentlichkeitsarbeit engagiert. Der andere Punkt: Die durchschnittliche Besucherin der Amazone ist zwischen 10 und 18 Jahre alt – doch mehr dazu später.
Mairs Ausbildung spielte ihr bei der Berufswahl in die Hände, „mein Know-how in Sachen Mediengestaltung konnte ich gut in die Praxis umsetzen“. Berufsbegleitend hat sie dann mit einem weiteren Studium begonnen: Gender Studies in Wien. „Der Gedanke war natürlich, dass ich mich in dem Bereich, in dem ich tätig bin, weiterbilde. Und es hat meine Entscheidung, für die Amazone zu arbeiten, absolut bekräftigt“, führt die smarte Bludenzerin aus.
Untereinander sein
Und da heißt es primär – auch wenn man mittlerweile betont, nicht mehr ausschließlich ein Mädchenzentrum zu sein –, Mädchen im Alter zwischen 10 und 18 Jahren einen Raum zu schaffen. „Wir bauen unsere Arbeit darauf auf, dass die Mädchen bei uns auch mal unter sich sein können“, sagt Mair. Diese „Auszeit vom anderen Geschlecht“ sei sehr wichtig. „Die verschiedenen Räumlichkeiten bieten ihnen die Möglichkeit zu chillen, zu musizieren, über Probleme zu reden, Workshops zu besuchen, oder auch einfach nur um zu quatschen und die Freizeit lässig zu verbringen“, bringt es die Geschäftsführerin auf den Punkt. Das Angebot, das in der Amazone geboten wird, wird von den „Mädels“, wie es Mair zu sagen pflegt, sehr gut aufgenommen: „Über das Jahr gerechnet besuchen uns pro Öffnungstag durchschnittlich 40 Mädchen“, weiß sie.
Ihren Beruf bezeichnet die Bludenzerin als „spannend“. „Ich arbeite in einem tollen Team – zurzeit arbeiten in der Amazone insgesamt zwölf Frauen – und ich habe die Möglichkeit, mich zu verwirklichen“, schwärmt die 32-Jährige und streut auch ihrer Vorgängerin Amanda Ruf Blumen. „Sie war natürlich maßgeblich daran beteiligt, was und wie die Amazone heute ist.“ Da wolle sie sich nicht mit fremden Federn schmücken. Aktuelle Herausforderung sei zum einen die zum Teil sehr projektabhängige Finanzierung des Vereins, zum anderen – eine Herausforderung der positiven Art – die „Mädels“: „Man will ihrer Lebenswelt natürlich gerecht werden.“
Heute wird gefeiert
Wie bereits erwähnt, baut die Amazone aber nicht mehr ausschließlich auf einer Säule auf: Neben dem Mädchenzentrum gibt es die Mädchenberatung sowie die Fachstelle Gender, bei der auch männliche Personen auf die Angebote zurückgreifen können. Über die genauen Inhalte dieser Handlungssäulen kann man sich heute, Samstag, von 14 bis 18 Uhr am Bregenzer Hafen schlaumachen. Aber auch – und das viel mehr – ist Party angesagt: Die „Amazonen“ laden mit einem bunten Programm und der Ausstellung „Blickwechsel“ alle Interessierten ein, vorbeizuschauen.
Wir bauen unsere Arbeit darauf auf, dass die Mädchen auch mal unter sich sein können.
Olivia Mair
Zur Person
Olivia Mair
Geschäftsführerin Amazone
Geboren: 6. November 1980
Ausbildung: Magisterstudium Mediengestaltung an der FH Dornbirn, Master-Studium Gender Studies in Wien, Lehrgang Medienpädagogik in St. Gallen
Wohnort: Bludenz
Interessen: Reisen, Lesen, Musik, gute Gespräche mit Freunden, Sport