Ohne Fahrrad geht’s nicht

Wetter / 04.07.2013 • 18:14 Uhr
Sieben Kilometer hin, sieben Kilometer retour mit dem Fahrrad: Das steht bei Ewald Vonach täglich auf der Agenda. Foto: sas
Sieben Kilometer hin, sieben Kilometer retour mit dem Fahrrad: Das steht bei Ewald Vonach täglich auf der Agenda. Foto: sas

Ewald Vonach nimmt die Aktion „Radelt zur Arbeit“ wörtlich: Jeden Tag legt er mindestens 14 Kilometer zurück.

Gaißau. (VN-sas) Die stolze Distanz von Pi mal Daumen 3000 Kilometern legt Ewald Vonach pro Jahr auf seinem Arbeitsweg per Fahrrad zurück. Bei Wind und Wetter fährt der Gaißauer seit nunmehr 34 Jahren Tag und Nacht – Vonach arbeitet im Schichtbetrieb – auf diese Art nach Fußach zu seinem Arbeitgeber. Sieben Kilometer hin, sieben Kilometer zurück. „Im Winter bei minus 17 Grad wird’s dann schon mal frisch“, sagt er lachend.

Die Ausrüstung macht’s

„Aber eigentlich ist alles nur eine Frage der richtigen Ausrüstung“, legt der frisch gebackene Opa nach. Nicht selten würden ihm seine Arbeitskollegen deshalb „einen Vogel“ unterstellen – aber ungeachtet dessen: „Ich tue es einfach gerne. Es ist nicht nur eine Frage der Gesundheit. Man schaut zugleich auf die Umwelt und – nicht zuletzt – auf die Geldtasche“, zählt der 54-Jährige die Vorteile seines sportlichen Daseins auf.

Nur bei nicht mit dem Fahrrad bewältigbaren Neuschneemengen oder weiter entfernten Terminen privater Natur greift der dreifache Familienvater auf das Vonach’sche Auto zurück. „Allerdings kann ich an zwei Händen abzählen, wie oft ich das im Jahr tue“, will er betont wissen.

Ein Fahrrad für den Sieger

Vor wenigen Tagen ist Vonachs täglicher Körpereinsatz gebührend belohnt worden: Er ist bei der bundesweiten Aktion „Radelt zur Arbeit“, an der sich in Vorarlberg rund 40 Arbeitgeber und 1500 Mitarbeiter beteiligt haben, als stolzer Sieger gekürt worden. Ziel war es, den Weg zur Arbeit im Monat Mai so oft wie möglich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Der „radwütige“ Blum-Mitarbeiter ist, wie soll es anders sein, an jedem der 19 Arbeitstage im Mai mit dem Rad zur Arbeit gefahren. Als Dank für sein diesbezüglich vorbildliches Verhalten überreichte ihm Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser ein „Klima Aktiv“-Fahrrad. Ob er es zeitnah regelmäßig benützen wird, weiß er noch nicht. Schließlich hat sich der Gaißauer erst vor zwei Jahren ein neues „Geschoss“ geleistet. „Vielleicht schenke ich es jemandem in der Familie, der es brauchen kann“, sagt er.

Apropos Familie: Mit seinem Bruder teilt Ewald Vonach schon seit Jahren ein Hobby. Erst zögert er etwas, steht seine zweite Leidenschaft doch ganz diametral zum Fahrradfahren: „Harleyfahren“, rückt er dann doch raus. „Das Harley-Treffen am Faaker See steht bei uns jedes Jahr auf dem Fixprogramm. Aber mit dem Fahrrad lege ich trotzdem weitaus mehr Kilometer zurück als mit meiner Harley“, beschwichtigt er.

Begeisterter Floriani-Jünger

Auch die Feuerwehr hat es Vonach angetan: Seit 37 Jahren ist er aktives Mitglied. Früher noch bei der Ortsfeuerwehr Schwarzach im Einsatz, ist er nun Vizekommandant bei der Ortsfeuerwehr Gaißau und bei der Blum-Betriebsfeuerwehr. „Die Feuerwehr ist eine wichtige helfende Hand. Das hat man beim letzten Hochwasser wieder gesehen.“ Tagelang sei man im Einsatz gewesen und habe Keller ausgepumpt.

In Vonachs Leben ist viel Bewegung, keine Frage: Nicht zuletzt auch wegen des Nachwuchses in der Familie. Vor wenigen Monaten sind der 54-Jährige und seine Frau zum ersten Mal stolze Großeltern geworden.

Eigentlich ist alles nur eine Frage der richtigen Ausrüstung.

Ewald Vonach

Zur Person

Ewald Vonach

Gewinner der Aktion „Radelt zur Arbeit“

Geboren: 30. März 1959

Beruf: Lehre zum Elektroinstallateur in einem Bregenzer Betrieb, seit 34 Jahren bei Blum beschäftigt, mittlerweile Schichtleiter in Fußach (Werk 5)

Wohnort: Gaißau

Familie: verheiratet, drei Kinder, ein Enkelkind

Interessen: Feuerwehr, Schützenverein