Hübsches Teufelchen

Wetter / 22.07.2013 • 19:07 Uhr
Katharina Saler gibt eine sehr hübsche Sennenpuppe.  VN/Hofmeister
Katharina Saler gibt eine sehr hübsche Sennenpuppe. VN/Hofmeister

Katharina Saler glänzt als „Sennenpuppe“ bei den Sagenfestspielen im Silbertal.

Silbertal. (VN-mm) Lange dunkle Haare, tiefgründiger Blick und sinnliche Lippen: Katharina Saler ist eine äußerst attraktive Erscheinung. Ob die sagenhafte „Sennenpuppe“ wohl auch so ansehnlich war? Die junge Frau überlegt. „Es heißt, sie sei hübsch gewesen“, meint sie dann. In dem Fall dürfte die angehende Hotel- und Gastgewerbe­assistentin die Idealbesetzung für die weibliche Hauptrolle des gleichnamigen Stücks sein, das derzeit im Rahmen der diesjährigen Sagenfestspiele im Silbertal aufgeführt wird. Für sie selbst „ist es eine besondere Ehre, in diesem großen Schauspiel mitwirken zu dürfen“. Und das erstmals an vorderster Front.

Gründlich eingelesen

Seit sieben Jahren gehört Katharina Saler der Laienspielgruppe an. Bislang gab es für sie nur kleinere Sprechrollen, nun den großen Auftritt. Sie erfüllt die schwierige Aufgabe mit Leidenschaft und Begeisterung. In das vielschichtige Wesen der „Sennenpuppe“ hat sich die Jungschauspielerin gründlich eingelesen. Immer wieder studierte sie das Drehbuch von vorne bis hinten. „Man muss alles kennen, um der Rolle gerecht zu werden“, sagt sie. Anfangs war sie skeptisch, es überhaupt zu schaffen. Aber: „Wenn man erst einmal drinnen ist in der Sache, kommt die Freude, und dann geht es leicht von der Hand.“

Die Sage von der Puppe, die plötzlich ein Eigenleben entwickelt, kannte Katharina Saler vorher nicht, wohl aber den Film, den es dazu gibt. Der fiel bei der jungen Frau jedoch samt und sonders durch. „Zu wild“, befand sie. Nur brav und gefügig ist die Sennenpuppe allerdings auf der Bühne auch nicht. Die Gefühlsstimmungen, die gefordert sind, reichen von lieb bis höllisch böse. Für die begeisterte Tänzerin kein Problem. „In jedem steckt doch ein kleines Teufelchen“, sagt sie und lässt dieser einfachen Feststellung ein spitzbübisches Lächeln folgen. Ja, man nimmt ihr die facettenreiche Darstellung ab.

Gastgewerbe und Sagenspiel

Peter Netzer hat das Sagenschauspiel auf einer der größten Freilichtbühnen Europas mit rund 70 Mitwirkenden in Szene gesetzt. Die Proben zogen sich über zwei Monate, wobei sich das Ensemble zwei- bis dreimal pro Woche traf. „Es dauert schon ein bisschen, bis das Zusammenspiel funktioniert“, so die Hauptdarstellerin. Mittlerweile sitzt alles. Dass bereits die Generalprobe „klappte“, wertet Katharina Saler als gutes Omen für die weiteren neun Aufführungen. Karten sind indes schon knapp. Die Sagenfestspiele erfreuen sich großer Beliebtheit. Rund 4500 Besucher pro Saison können sich sehen lassen.

Auch wenn Katharina Saler in ihrer Rolle als männerverführende „Sennenpuppe“ aufgeht, den Schauspielberuf als Broterwerb könnte sie sich trotzdem nicht vorstellen. „Ich möchte im Gastgewerbe bleiben“, lautet ihr klares Ziel. Und natürlich bei den Sagenfestspielen. Die sind ihr ebenso ans Herz gewachsen wie es die Trachtengruppe ist, der Katharina Saler auch schon zehn Jahre angehört. Eine bodenständige Schönheit fürwahr.

In jedem steckt doch ein kleines Teufelchen.

Katharina Saler

Zur Person

Katharina Saler

Geboren: 8. Oktober 1995 in Feldkirch

Familienstand: ledig

Beruf: Ausbildung zur Hotel- und Gastgewerbeassistentin

Hobbys: Laienschauspiel, Tanzen, Skifahren, Radfahren