“Wichtiges Etappenziel”

Über 4000 Gäste feiern heute in Bregenz die „Lehre am Ball“ – Simon Bauer schon zum sechsten Mal.
Bregenz. (VN-sca) Die „Lehre am Ball“ ist das größte Ballereignis des Landes. Unter der Federführung von Havva Dogan organisieren Lehrlinge und Ausbilder der Vorarlberger Industrie dieses Event der Superlative. Und Simon Bauer, Lehrlingsausbilder beim Beschlägehersteller Blum in Höchst, ist von Anfang an dabei. Eigentlich noch länger, denn der erste Lehrlingsball überhaupt wurde von den Blum-Auszubildenden für Eltern und Kollegen organisiert. „Damals noch in einem kleinen Rahmen für zirka 400 Gäste“, berichtet Bauer. Und nicht auf Initiative der Firma oder der Ausbilder, sondern, weil die Lehrlinge selbst sich ein ähnlich würdiges Ereignis zum Abschluss ihrer Ausbildung wünschten, wie es die Maturanten mit ihren Bällen schon lange hatten.
Gemeinsames Ziel
Die Lehrlingsinitiative fand Gefallen, auch andere Lehrlinge und Firmen wollten so eine Abschlussveranstaltung. Gesagt, getan. „Und schon beim ersten Mal wurden wir regelrecht überrannt. Die Karten waren am ersten Tag schon weg.“ Simon hebt hervor, dass diese Veranstaltung von allen Firmen gemeinsam getragen wird, dass man trotz Konkurrenz im Geschäftsleben bei solchen Initiativen an einem Strang ziehe. Seit Monaten sind Lehrlinge und Ausbilder der Vorarlberger Industriebetriebe am Proben und am Organisieren. Für heute Abend. „Das ist ein wichtiges Etappenziel für die Jugendlichen“, beschreibt der Ausbilder aus Leidenschaft die Bedeutung des Balles, bei dem die Jugendlichen nicht nur Show Acts präsentieren, sondern auch moderieren. „Da braucht es schon Selbstvertrauen, wenn man vor über 4000 Gästen auftritt.“ Das Selbstvertrauen haben die Jugendlichen in den vier Jahren zuvor aufgebaut. In der Ausbildung.
Selbst eine Lehre absolviert
Auch Simon hat eine Lehre absolviert, ist gelernter Maschinenbauer. Nach seinen Lehrjahren hat es ihn gleich zu den Ausbildern gezogen und das hat er bis heute nicht bereut: „Es ist wichtig, dass man die Menschen mag“, sagt er über seinen Beruf, der ihm Tag für Tag wieder Freude macht, „dann geht alles“. In das Klagen über die Jugend kann er naturgemäß nicht einstimmen. Denn er lernt engagierte junge Menschen kennen, die sowohl beruflich wie auch sozial engagiert sind. Es sei toll, wie begeisterungsfähig die Lehrlinge seien, erzählt er. „Das Leuchten in den Augen, wenn erste Arbeiten gelingen“, freue ihn jedes Mal.
Sichere Zukunft
Das „Etappenziel“ Lehrlingsball ist für Simon Bauer auch so gemeint: Die Lehre sei das Fundament für das weitere berufliche und gesellschaftliche Leben. Aber klar sei, dass damit nicht Schluss sei, man müsse sich auch nach den vier Jahren weiterbilden. Für das eigene Fortkommen und für den Erfolg ihrer Arbeitgeber. Die seien nur deshalb so erfolgreich am internationalen Markt, weil sie dank der Kompetenz ihrer Mitarbeiter schneller und innovativer seien als die in anderen Ländern. „Die Fachkraft von morgen hat eine sichere Zukunft“, ist er überzeugt. Und das geben er und die anderen Vorarlberger Lehrlingsausbilder – „denn da ziehen wir gemeinsam an einem Strang“ – Tag für Tag an ihre Schutzbefohlenen weiter. Die Zukunft ist für die jungen Ballgäste, die heute ins Festspielhaus strömen, wichtig. Heute aber werden sie auf der Bühne und den Tanzflächen feiern. Gratulation zum Lehrabschluss. Den jungen Fachkräften und Ausbildern, wie Simon Bauer einer ist.
Die Lehrlinge wollten eine richtig noble Feier zum Lehrabschluss.
Simon Bauer
Zur Person
Simon Bauer
Geboren: 1979 in Bludenz
Ausbildung: Lehre zum Maschinenbauer
Laufbahn: seit 2000 Ausbilder, zahlreiche Fortbildungen, verantwortlich für rund 60 Mitarbeiter
Familie: verheiratet