Mit Herz und Engagement

Bludenz. (VN-tag) Er selbst hatte damals, vor vielen Jahren, am eigenen Leib erfahren, wie sich Armut anfühlt. Heute hat er es sich zur Mission gemacht, den Menschen aus seiner Heimat zu helfen: Die Rede ist von Kaplan Inna Kolukula aus Südindien. Vor zwei Jahren kam der 44-Jährige nach Bludenz. Heute ist er als Kaplan der Pfarrkirche Hl. Kreuz tätig und leitet das Kinderhilfs-Projekt „St. Lawrence Bludenz School“ mit viel Herz und Engagement. Ein Projekt, das es sich zum Ziel setzt, den Kindern in Südindien eine Ausbildung und somit eine Zukunft zu ermöglichen. Eine Zukunft, auf die diese Kinder bislang vergeblich gewartet hatten.

Gutes zurückgeben

Kaplan Kolukula weiß, wovon er spricht, wie sich die Kinder fühlen, die den ganzen Tag für umgerechnet 60 bis 80 Cent auf den Feldern arbeiten und kaum lesen oder schreiben können. Denn er war damals selbst eines dieser Kinder. Seine einzige Hoffnung auf eine Zukunft war seine Patin aus Bludenz – die Mesnerin der Pfarre Herz Mariä. „Und so hat sich der Kreis geschlossen“, erzählt der Kaplan, der heute noch Patenkind ist. „Das ist auch der Grund, warum ich hierher gekommen bin – ich möchte den Bludenzern das zurückgeben, was sie mir gegeben haben. Denn durch sie habe ich ein gutes Leben bekommen.“ Das Kinderhilfs-Projekt verzeichnet große Erfolge. 250 Kinder haben durch das Projekt bereits Paten gefunden. „Diese Paten kommen neben Vorarlberg auch aus Salzburg, Wien und der Schweiz, worauf ich sehr stolz bin“, ergänzt Kolukula freudig. Mit einem monatlichen Beitrag von sieben Euro sorgen diese Paten nicht nur dafür, dass Schulbücher und Schulkleidung gekauft werden können, sondern vor allem auch dafür, dass die Kinder ihre regelmäßige medizinische Betreuung und eine warme Mahlzeit erhalten. Im Jänner wird Kaplan Kolukula gemeinsam mit zwölf Mitgliedern der Pfarre Bludenz nach Indien fliegen, um sich von den Fortschritten des Projekts persönlich zu überzeugen.

Kinderheim für Waisen

Von diesen 250 Kindern im Alter von vier bis 17 Jahren sind 37 Vollwaisen. „Es ist ein wunderschönes Gefühl, den bedürftigen Kindern helfen zu können“, so der Kaplan. Mit 250 Patenschaften sei das Projekt momentan aber am Limit. „Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren ein Kinderheim zu eröffnen, um den Waisenkindern auch Übernachtungsmöglichkeiten bieten zu können. Zuerst aber müssen die Kapazitäten erhöht werden, um in Zukunft viele weitere Patenschaften abschließen zu können.“

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