Ein echter Lego-Techniker

Mittelschullehrer Dietmar Bodner baut mit seinen Schülern Roboter auf Lego-Basis.
Nenzing. (VN-stm) Die Puppe bewegt sich ein paar Schritte nach vorne und begrüßt ihre Roboterkollegen, indem sie sich knapp in beide Richtungen verneigt. Dann bewegt sie sich wieder zurück an ihre Ausgangsposition. Auftritt der Affen: An einer Querstange befestigt, mit dunklen Sonnenbrillen auf der Nase, führen sie einen Tanz auf. Plötzlich reißen sie die Arme in die Höhe.
„Hier müsste der Löwe hereinkommen, der ist aber noch nicht ganz fertig“, grinst ein Schüler. Er ist einer von 15 Schützlingen, mit denen Dietmar Bodner am 26. und 27. April am RoboCup Junior in Wien teilnimmt. Jenem Bewerb, bei dem Roboterkreationen von Schülern aus ganz Österreich in Wettstreit zueinander treten.
Großer Ehrgeiz
Wie schon in den vergangenen Jahren hat sich das Team um Bodner eine aufwendige Show ausgedacht, um die Juroren zu überzeugen. Denn natürlich wollen sie ganz vorne mitmischen. „Die Chance besteht“, sagt Bodner.
Der Ehrgeiz kommt nicht von ungefähr. Schon beim ersten Antreten 2009 hat die Mittelschule und Sportmittelschule Nenzing den Sieg auf Bundesebene in der Kategorie „Dance“ davongetragen. Es folgten der Weltmeistertitel 2009 und drei weitere Staatsmeistertitel – der letzte davon im vorigen Jahr. Der Anreiz heuer ist besonders groß, fährt der Österreich-Sieger doch zur Weltmeisterschaft nach Brasilien. Selbst am Wochenende und in den Ferien feilen die Schüler deswegen an ihrem Projekt.
Angefangen hat das alles im Jahr 2008. Damals stellte die Firma Lernlabor den Robocup erstmals vor. Bodner und zwei seiner Kollegen waren sofort begeistert von dem Konzept. Schon im Herbst desselben Jahres begannen sie, mit Hilfe von Lego-Mindstorms-Bausätzen zu unterrichten. Dabei handelt es sich um eine besondere Variante des bekannten Spielzeugs, die sich mittels Computer steuern und programmieren lässt.
Pädagogischer Anspruch
Natürlich hat Bodner die Lego-Bausteine und -Motoren mittlerweile um andere Materialien erweitert. Viele Motoren der neuen Roboter stammen von Bricx, auch Holz und Stoff wurden dafür verarbeitet. Seinem Grundmaterial blieb Bodner aber treu. Das Gerüst jedes Roboters besteht noch immer aus Lego-Bauteilen. „Sie eignen sich einfach am besten“, so der 50-Jährige.
Seinen Schülern will Bodner „einen freudvollen Zugang zur Technik“ ermöglichen. Und was motiviert ihn selbst? „Wenn die Schüler Spaß haben.“
Ich will einen freudvollen Zugang zur Technik ermöglichen
Dietmar Bodner
Zur Person
Dietmar Bodner
baut Lego-basierte Roboter
Geboren: 24. September 1963
Ausbildung: PÄDAK Feldkirch
Laufbahn: Haupt-, dann Mittelschullehrer in Nenzing
Familie: verheiratet, ein Sohn, eine Tochter