Ein Urgestein der Pflege

Wetter / 21.04.2014 • 18:11 Uhr
asdf Foto: vn/hartinger
asdf Foto: vn/hartinger

Mit Angelika Dunkl geht die längstgediente Schwester des LKH Feldkirch in Pension.

Feldkirch. (VN-mm) Freundschaftlich klopft ihr der Oberarzt im Vorbeigehen auf die Schulter und meint schmunzelnd: „Sie kann es einfach nicht lassen.“ Oh doch, jetzt kann sie, und zwar endgültig. Nach fast 42 Jahren geht Angelika Dunkl mit Ende dieses Monats in Pension. Damit verabschiedet sich die längstgediente Diplomkrankenschwester aus dem LKH Feldkirch in den Ruhestand. Sie geht nicht gerne. Man spürt es. Denn: „Die Arbeit war mein Leben.“ Doch Angelika Dunkl weiß: „Meine Zeit ist vorbei.“ Womit sich Sr. Angelika, die sie für alle bis zum Schluss war, trösten darf: „Ich konnte im Pflegebereich vieles mitgestalten und einige wichtige Grundsteine legen.“

Patienten statt Schreibtisch

Angelika Dunkl ist eine sympathische Frau mit mütterlicher Ausstrahlung. Sie verkörpert den Typ von einem Menschen, in dessen Händen sich wohl jeder geborgen fühlen würde. Weil sie gut mit Menschen kann, ist sie nach einigen Jahren im Pflegemanagement zurück in die Ambulanz Ost gewechselt. „Ich wollte wieder zu den Patienten und nicht nur am Schreibtisch sitzen“, sagt Angelika Dunkl, die eigentlich Christine Angelika heißt. Weil es in der Krankenpflegeschule aber noch ein Mädchen namens Christine gab, wurde Christine Angelika einfach bei ihrem Zweitnamen gerufen und Sr. Angelika genannt. Wenngleich auf ihrem Namensschild später der Titel „DGKS“, also Diplom-Gesundheits- und Krankenpflegeschwester stand: Angelika Dunkl blieb Sr. Angelika.

Im Hochhaus gelernt

Sie blickt von ihrem Büro auf das Hochhaus gegenüber. Wo heute die Verwaltung werkt, wurde 1969 Pflegepersonal ausgebildet. „Dort habe ich gelernt“, erzählt sie mit Wehmut in der Stimme. Am 16. Oktober 1972 – das Datum hat sich ihr eingeprägt – fing Angelika Dunkl dann in der Anästhesie der Unfallabteilung an, die damals im LKH Rankweil untergebracht war. Sie absolvierte in weiterer Folge eine Intensiv-Ausbildung sowie eine akademische Fortbildung und stieg zur stellvertretenden Pflegedienstleiterin auf.

Es folgten 29 Jahre in der Ambulanz Ost, wo Angelika Dunkl für 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich zeichnete. „Die Abteilung ist ständig gewachsen, das war schon eine Herausforderung“, erzählt Dunkl von einem intensiven, aber schönen Beruf. Und sie ging darin auf. Kam da nichts zu kurz im Leben? „Nein“, sagt die Mutter eines erwachsenen Sohnes bestimmt, „sonst hätte ich es ja ändern können.“ Was Angelika Dunkl nie wollte.

Pläne für danach

Sie wirkte an wichtigen Projekten mit, etwa dem Aufnahme- und Entlassungsmanagement, und leitete unter anderem auch viele Jahre den Intensivkurs, ehe sie in die Ambulanz Ost zurückkehrte, um wieder näher bei den Mitarbeitern und Patienten zu sein. Eine gute Zusammenarbeit war Sr. Angelika immer wichtig. „Nur dann kann so ein großer Betrieb funktionieren“, sagt sie, die ihren Beitrag dazu wohl geleistet hat. Am Freitag gibt es noch ein großes Abschiedsfest, dann geht eine Ära im LKH Feldkirch zu Ende.

„Ich werde den Trubel und die Kontakte vermissen“, weiß Angelika Dunkl jetzt schon. Doch sie hat bereits Pläne: Urlaub machen und mehr fotografieren zum Beispiel.

Ich konnte im Pflegebereich vieles mitgestalten.

Angelika Dunkl
Angelika Dunkl war im Landeskrankenhaus Feldkirch eine Institution. Foto: vn/hartinger
Angelika Dunkl war im Landeskrankenhaus Feldkirch eine Institution. Foto: vn/hartinger

Zur Person

Angelika Dunkl

Geboren: 22. Juli 1952 in Feldkirch

Wohnort: Feldkirch

Familienstand: verwitwet, 1 Sohn (38)

Beruf: bald Pensionistin

Hobbys: Fotografieren, Radfahren, der Garten