Leben, wo andere urlauben

Schwarzenberg. (VN-sas) Sie arbeitet da, wo andere Urlaub machen. Und nicht zuletzt darum, sagt Renate Schneider, übt sie ihren absoluten Traumberuf aus. „Wir sind viel in der Natur, arbeiten mit den Jahreszeiten und dem Kreislauf der Natur. Das ist schön.“ Selbst hin und wieder in den Urlaub zu fahren sei „schwierig. Aber wir sind ja an einem Platz, wo andere Urlaub machen. Wir brauchen keine Ruhe. Die haben wir hier jeden Tag“, so Schneider.

Paradies für Kinder

Vor 18 Jahren hat die smarte Bäuerin gemeinsam mit Ehemann Reinhard den elterlichen Betrieb in Schwarzenberg übernommen. „Es war eigentlich relativ klar, dass ich hier bleiben werde“, erinnert sich die 39-Jährige, die als Einzelkind aufgewachsen ist. Heute nennt die Großfamilie – neben Schneiders drei Kindern leben auch ihre Eltern am Hof – 20 Milchkühe, Jungvieh, einen Esel, ein Pony, zwei Zwergziegen, Hasen, Hennen und zwei Katzen ihr Eigen.

Ein Paradies – und das nicht nur für ihre eigenen Kinder. Weitaus mehr Kinder kommen hier nämlich in den Genuss der ländlichen Idylle. Seit nunmehr 40 Jahren wird am Hof der Schneiders Urlaub angeboten. „Früher war es noch ruhiger, mittlerweile haben wir das ganze Jahr über Gäste“, freut sich die dreifache Mutter und verweist auf 290 Belegstage im Jahr. Gäste primär aus Deutschland, aus den Niederlanden, aus Osteuropa und selbstredend auch aus Österreich zieht es zu den Schneiders. Und auch Engländer und Griechen haben schon am Hof in Schwarzenberg geurlaubt. „Unsere Gäste, viele davon Familien, sehnen sich nach Natur und Ruhe. Vor allem in Städten lebende Besucher sind immer wieder überrascht, dass man hier außer Tieren nichts hört. Und dass man in der Nacht die Sterne sieht“, sagt die Landwirtin und schmunzelt.

Der Stall stehe für die Besucher jederzeit offen. „Manche wollen uns sogar bei der Arbeit tatkräftig unterstützen“, erzählt sie. Und da wird gemolken oder sogar beim Heuen geholfen. „Wenn die Gäste sehen, wie viel Liebe wir in unsere Arbeit stecken, bringen sie uns auch gleich mehr Wertschätzung entgegen.“

Viele der Urlauber bei den Schneiders sind Stammgäste. Auch Freundschaften haben sich im Laufe der vergangenen Jahre entwickelt. „Ich genieße den Kontakt zu unseren Gästen sehr. Man kann viel von den anderen Kulturen lernen. Und ich habe die Möglichkeit, mich hin und wieder auf Englisch zu unterhalten“, ergänzt die Landwirtin.

Wir brauchen keine Ruhe. Die haben wir hier jeden Tag.

Renate Schneider