Mit Feuereifer am Werk

Christian Spiegl von der „Schliser“-Ofenmanufaktur: Seine Leidenschaft gilt dem Feuer. Foto: VN/ Hofmeister
Ofenbauer Christian Spiegl erhielt kürzlich eine besondere Umwelt-Auszeichnung.
Schlins. (VN-sta) „Es gibt wohl nichts Faszinierendes als so ein Flammenspiel, als zuzuschauen, wie sich der Brennstoff Holz langsam in einen Gluthaufen verwandelt und am Schluss fast nichts mehr übrig bleibt“: Wenn Christian Spiegl über seine Materie spricht, dann fängt er sprichwörtlich Feuer. Jetzt werden viele sagen: Welcher Geschäftsmann und Vollblutverkäufer will die Menschen denn nicht von seinem Produkt begeistern? Doch es scheint mehr als das zu sein. Wenn der gebürtige Feldkircher über seine Öfen spricht, dann spürt man die Leidenschaft, mit der er – gemeinsam mit seinem Bruder Markus und weiteren Familienmitgliedern – schon seit vielen Jahren zu Werke geht. Leidenschaft, aber auch Erfindergeist und Einfallsreichtum führten schließlich auch zum durchschlagenden Erfolg des hauseigenen Produkts, des sogenannten „Schliser“-Ofens.
Große Ehre
Kürzlich durfte sich Christian Spiegl über eine ganz besondere Auszeichnung freuen: Minister Andrä Rupprechter verlieh dem Familienbetrieb das Umweltzeichen UZ 37 – über Empfehlung des österreichischen Kachelofenverbandes. Der Auszeichnung liegen sehr strenge Kriterien zugrunde, vor allem was
die Emissionsgrenzwerte betrifft. Bisher wurde das Gütesiegel nur an drei Hersteller in der österreichischen Ofenbranche vergeben. „Das ist schon eine Riesensache“, freut sich der Geschäftsführer, „zumal wir eine kleine Ländle-Firma sind und die Auszeichnung für ein Serienprodukt bekommen haben.“
Der eigene Ofen
Fertige Industrieöfen zu verkaufen, das sei ihm irgendwann einfach zu wenig gewesen, erzählt Christian Spiegl. Deshalb habe man sich vor fünf Jahren daran gemacht, ein eigenes Produkt zu entwickeln. Und wie hat man das angepackt? „Jeder intelligente Mann redet zuerst mit seiner Frau“, antwortet der Geschäftsführer und lacht. Gesagt, getan: Die beiden Spiegl-Brüder arbeiteten die Wunschliste ihrer Ehefrauen ab und konstruierten letztlich ein leicht bedienbares, erschwingliches Ofensystem, das sich auch nachträglich jederzeit individuell an die Wohnungseinrichtung anpassen lässt. Man müsse eben mit der Zeit gehen, sagt Spiegl ganz selbstverständlich. Neun von zehn Kunden bräuchten den Ofen heute eigentlich nicht mehr zum Heizen. Es gehe dabei vielmehr um Wohlbefinden, Sicherheit, Regeneration und Behaglichkeit, sagt der Spezialist.
Seit vier Jahren
Seit vier Jahren ist der „Schliser“-Ofen nun am Markt. Gefertigt wird er in der kleinen Manufaktur in Schlins. „Wir haben vor vier Jahren mit nur vier Stück begonnen“, erzählt Spiegl von den schwierigen Anfängen. Mittlerweile wurden mehr als 2000 „Schliser“-Öfen produziert und verkauft. Der Geschäftsführer ist viel unterwegs, klappert verschiedenste Messen ab und betreut etwa 60 Vertriebspartner in Deutschland. Aber auch in Frankreich, Italien, Norwegen und in der Schweiz wird das Ländle-Produkt verkauft.
Wenn Christian Spiegl nicht gerade beruflich auf Achse ist, widmet er sich der Familie und frönt der Musik. 26 Jahre lang spielte er bei den „Walgaunern“ Gitarre und Saxofon. Sein gesangliches Talent bringt er beim Männerchor Schlins-Röns ein, dem er als Obmann vorsteht. Und dann gibt es da noch ein zweites Hobby, bei dem sich wieder alles um „heiße Öfen“ dreht: Motorrad fahren.
Jeder intelligente Mann redet zuerst mit seiner Frau.
Christian Spiegl
Zur Person
Christian Spiegl
führt zusammen mit seinem Bruder Markus die Schliser-Ofenmanufaktur
Geboren: 16. Februar 1960
Ausbildung: kaufmännische Ausbildung
Familie: verheiratet, vier Kinder
Hobbys: Musik machen, Motorradfahren