Goldene Morgenstund’

Bürs. (VN-js) „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“ lautet der Titel eines englischen Romans von Eric Malpass aus dem Jahr 1965. Dass diese Aussage auch heute noch ihre Gültigkeit hat, kann Zeitungsausträgerin Edith Zortea bestätigen. Seit 25 Jahren ist die sympathische Bürserin früh unterwegs, um kiloweise Lesestoff an die Haushalte in ihrer Heimatgemeinde zu verteilen.

Sechs Mal vier

Um vier Uhr morgens, wenn sich unsereins noch einmal gemütlich im Bett umdreht, startet die zuverlässige Zeitungsausträgerin ihr Mofa und beginnt ihren Arbeitstag. Sechs Mal in der Woche heißt es für sie um diese nachtschlafende Zeit raus aus den Federn und ran an die Arbeit. Rund 170 Haushalte fährt sie auf ihrer zweieinhalbstündigen Tour an und versorgt diese mit Zeitungen und Werbeprospekten. „Es ist ein großer Vorteil, dass das Zustellgebiet in meinem Wohngebiet liegt. Dadurch sind mir nicht nur praktisch alle Abonnenten persönlich bekannt, sondern ich kenne die Wege auch sehr genau, was mir die Arbeit enorm erleichtert“, sagt sie.

Tierretterin

Im Laufe der Jahre musste Zortea bei ihren morgendlichen Runden bereits einige Male als Tierretterin in Aktion treten. „Einmal musste ich ein Schaf aus einer misslichen Lage befreien. Es hatte sich in einem Zaun verfangen und konnte sich aus eigener Kraft nicht wieder losreißen“, sagt sie.

Ein anderes Mal fing sie zwei auf der Hauptstraße hoppelnde Hasen ein und brachte sie ihrem Besitzer zurück, oder sie lotste Igel aus dem Wohngebiet.
Begegnungen mit Mitmenschen sind hingegen eher die Ausnahme. „Ein Abonnent erwartet mich jeden Morgen und nimmt die Zeitung persönlich in Empfang. Nach einem kurzen Pläuschchen setze ich meine Runde dann wieder fort“, beschreibt sie.

Kaffee und VN

Wenngleich es der Bürserin – speziell an nass-kalten Tagen – nicht immer leichtfällt, frühmorgens aus dem warmen Bett zu steigen, genießt sie dennoch die Vorteile, die der Job mit sich bringt. „Da ich meine Arbeit um 7 Uhr bereits erledigt habe, habe ich praktisch den ganzen Tag zur freien Verfügung“, erzählt sie. Dieser beginnt immer mit einer Tasse Kaffee und den aktuellen Nachrichten des Tages.
Auch in ihrer Freizeit ist die Mutter eines erwachsenen Sohnes gern an der frischen Luft unterwegs. Ob beim Skifahren, Radeln oder Wandern, sie genießt die Ruhe in der Natur und kann hier neue Kraft tanken.

Ein Abonnent nimmt die Zeitung täglich persönlich entgegen.

Edith Zortea