Projekt mit Nachhaltigkeit

Jullius Cho befindet sich derzeit in Kamerun, um bei den letzten Planungsschritten der Schule dabei zu sein. Foto: Privat
Jullius Cho gibt Menschen in Kamerun die Möglichkeit für eine gute Ausbildung.
dornbirn. (VN-sis) Etwas Nachhaltiges für die Menschen in Kamerun zu schaffen, das ist das Ziel von Jullius Cho. In den vergangenen Jahren hat der 37-Jährige dort gemeinsam mit dem von ihm gegründeten Verein KiJuKa (Kinder und Jugendliche in Kamerun) mehrere Projekte realisiert. So sanierten sie beispielsweise eine Grundschule für 400 Kinder, bauten einen Kindergarten und richteten eine Computerschule ein. Derzeit ist der Bau einer Berufsschule nach Vorarlberger Vorbild in Planung.
“Etwas verändern”
Jullius Cho, selbst in Kamerun geboren, kam vor elf Jahren nach Österreich. In nur sechs Monaten erlernte er die deutsche Sprache, großteils allein. Er studierte Mechatronik und ist nun wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität in Wien, wo er derzeit auch seine Doktorarbeit schreibt.
Nach acht Jahren in Vorarlberg bekam er die Chance, mit den Erfahrungen, die er in seiner neuen Heimat gesammelt hat, in sein Geburtsland zurückzukehren. “Ich habe gesehen, wie schwierig es für viele Leute ist. Ich habe beschlossen, dass ich etwas verändern möchte”, erinnert sich Cho. “Ich wollte etwas Nachhaltiges für die Leute schaffen”, erzählt er weiter.
Etwas, das den Menschen in Kamerun ganz besonders fehle, sei die Chance auf gute Bildung. Im Rahmen seiner Dissertation arbeitet der 37-Jährige an einem Projekt bei der Firma Blum. “Ich habe dadurch die Möglichkeit, mit Lehrlingen und verschiedenen Firmen zu arbeiten und habe Einblick in das Lehrlingsprogramm in Vorarlberg erhalten”, sagt er. “Ich habe mir dann gedacht, dass das auch etwas für Kamerun wäre, zunächst in kleinerer Form, die wir dann langsam weiter ausbauen.” Geplant ist eine Berufsschule in Akuma für zunächst 38 Schüler, die dann Schritt für Schritt auf 100 Plätze ausgeweitet werden soll. Die Baupläne sind bereits ausgearbeitet. Auch die Lehrinhalte hat Jullius Cho in Zusammenarbeit mit Fachleuten schon definiert. Neben Englisch und Französisch liegt der Schwerpunkt insbesondere auf Mathematik und technischen Berufen wie Schreiner, Schlosser, Elektriker und Informatiker. “Wir bilden in erster Linie Berufe rund um das Thema Hausbau aus. Eine gute Wohnung erleichtert das Leben sehr”, erklärt der angehende Doktor. Studenten der Fachhochschule haben im Rahmen des Projekts eine Lehmziegelpresse entwickelt, die kostengünstiges Bauen ermöglicht. Ziel ist es, dass die Menschen vor Ort diese künftig für den Hausbau verwenden.
Unterrichtet werden die Schüler zum einen von einheimischen Leuten mit einschlägiger Ausbildung, die von Fachleuten aus Vorarlberg geschult und unterstützt werden. Firmen aus Vorarlberg haben außerdem die Möglichkeit, das Projekt in Form von Patenschaften zu unterstützen. “Diese können dann zum Beispiel zwei Experten nach Kamerun schicken, die gemeinsam mit den Schülern ein Projekt erarbeiten”, erklärt Cho.
Finanzierung
Die Dorfgemeinschaft in dem Dorf Akuma hat bereits ein Grundstück sowie Holz für den Bau der Schule zur Verfügung gestellt. “Jetzt versuchen wir, das Geld zusammenzubekommen, um mit dem Bau starten zu können”, so der 37-Jährige. Das Land Vorarlberg habe bereits zugesagt, das Projekt zu unterstützen. Spenden seien aber trotzdem herzlich willkommen und sind mit folgenden Daten möglich: BLZ: 37420, IBAN: AT56 3742 0000 0012 5138, BIC: RVVGAT2B420.
Ich möchte das Leben in Kamerun etwas einfacher machen.
Jullius Cho
Zur Person
Jullius Cho
realisiert derzeit ein Schulprojekt in Kamerun.
Geboren: 1977 in Kamerun
Laufbahn: Master in Mechatronik, derzeit Dissertation in Konstruktionswissenschaften und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Wien