In der Ruhe liegt die Kraft

Wetter / 30.12.2014 • 19:54 Uhr
Seit nunmehr 33 Jahren ist Ernst Furxer bereits mit seinem orangen Einsatzfahrzeug unterwegs.  Foto: sis  
Seit nunmehr 33 Jahren ist Ernst Furxer bereits mit seinem orangen Einsatzfahrzeug unterwegs. Foto: sis  

Gelassen kämpft sich Ernst Furxer derzeit täglich durch die Schneemassen.

laterns. (VN-sis) Lange hat der Schnee in diesem Jahr auf sich warten lassen. Nun ist er da, und zwar nicht zu knapp. So schön die weiße Pracht auch ist, auf den Straßen sorgt sie nicht selten für Chaos.

Ernst Furxer lässt sich von dem heftigen Schneetreiben jedoch nicht aus der Ruhe bringen, obwohl er jeden Tag mittendrin ist. Bereits seit 33 Jahren sorgt der Laternser im Winter für Ordnung auf Vorarlbergs Straßen. So lange ist er bereits im Auftrag der Vorarlberger Landesregierung als Kraftfahrer unterwegs. 

„Ruhe bewahren“

Als der Schnee am 25. Dezember über das Land hereinbrach, war der 58-Jährige gerade im Dienst. Obwohl es alles andere als leicht war, der Massen Herr zu werden, bewahrte der entspannte Laternser die Fassung. „Ich habe versucht, die Situation ganz locker zu nehmen“, erklärte er. „Es bringt absolut nichts, sich nervös machen zu lassen.“

Strenge, schneereiche Winter habe es zwar auch früher gegeben, trotzdem merke man gewisse Unterschiede zur heutigen Zeit. „Ich habe den Eindruck, dass das Wetter heute viel extremer ist. Wenn es schneit, dann schneit es richtig“, sagt er. Dies berge insbesondere für den Straßenverkehr große Gefahren. Viele brenzlige Situationen könnten jedoch durch ein entsprechendes Fahrverhalten vermieden werden. „Man muss bei viel Schnee natürlich besser mehr auf andere Verkehrsteilnehmer schauen“, rät der 58-Jährige. „Viele Menschen sind leider sehr gestresst und haben einfach keine Zeit mehr.“

Selbst war Furxer glücklicherweise noch nie in einen Verkehrsunfall verwickelt. In seinen 33 Dienstjahren habe er sich bislang nur einmal in einer etwas ungemütlichen Situation befunden. „Vor ungefähr drei Jahren bin ich mit meinem Einsatzfahrzeug steckengeblieben, als ich einen Radweg freiräumen wollte“, erzählt Furxer und schmunzelt. Zwei Traktoren seien damals nötig gewesen, um den Pflug wieder herauszuziehen. „Ich hatte großes Glück, dass ich nicht umgekippt bin“, erinnert sich der Kraftfahrer.

Drei Winter wird Ernst Furxer voraussichtlich noch in seinem orangefarbenen Räumfahrzeug gegen den Schnee kämpfen. Dann wird er sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden. Die Sorge, dass es ohne seine Arbeit langweilig werden könnte, hat er jedoch nicht. Schließlich führt er mit großer Begeisterung noch einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Mutterkühen. In der heimischen Werkstatt baut er außerdem fleißig Vogelhäuschen, die er an Freunde und Bekannte verschenkt.

Eine weitere Leidenschaft ist die Küblerei. Seit mehreren Jahren ist Furxer bereits Mitglied der Küblerei-Genossenschaft Laterns, wo Besteckbehälter für die Gastronomie, Butterfässer und eine Vielzahl anderer Gegenstände gefertigt werden.

Obwohl oder weil der 58-Jährige berufsbedingt sehr viel mit Schnee in Berührung kommt, hegt er keine große Sympathie für Wintersport. „Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie Ski gefahren“, erzählt er und lacht.

Allzeit bereit

Heute Abend ist Ernst Furxer nicht im Dienst. Große Silvesterpläne hat er jedoch nicht geschmiedet. „Ich werde das neue Jahr ganz gemütlich zu Hause mit meiner Frau begrüßen“, sagt er. 

Auch am ersten Tag des Jahres 2015 wird er sein Fahrzeug voraussichtlich ruhen lassen, es sei denn, es kommen unerwartet große Schneemassen kommen auf Vorarlberg zu. In diesem Fall müsste Furxer frühzeitig wieder ausrücken.

Es bringt absolut nichts, sich nervös machen zu lassen.

Ernst Furxer

Zur Person

Ernst Furxer

ist bereits seit 33 Jahren als Kraftfahrer für das Land Vorarlberg im Einsatz.

Geboren: 17. Jänner, 1956

Wohnhort: Laterns

Familie: verheiratet, zwei Kinder