Ein Gartenprofi tritt ab

Wetter / 09.01.2015 • 18:51 Uhr
„Wenn ich in den Garten gehe, fällt alle Last von meinen Schultern“, sagt Norbert Carotta.  Foto: VN/Hartinger
„Wenn ich in den Garten gehe, fällt alle Last von meinen Schultern“, sagt Norbert Carotta. Foto: VN/Hartinger

Norbert Carotta legt heute seine Funktion als Obmann der Vorarlberger Obst- und Gartenbauvereine nieder.

Nüziders. (VN-kum) Seine Liebe zur Natur und zum Gärtnern wurde in der Kindheit geprägt. Die Eltern von Norbert Carotta (64) hatten einen großen Garten. „Sie lebten von diesem Garten. Den Überschuss an Gemüse und Obst verkauften sie am Markt.“ Eine seiner frühesten Kindheitserinnerungen hat damit zu tun. „Mama schickte mich mit einem Handwägele zum Kornmarktplatz. Dort kehrte ich Pferdemist auf und brachte ihn meinen Eltern als Dünger.“ Als junger Erwachsener verlor Carotta vorübergehend das Interesse fürs Gärtnern. Andere Dinge standen im Vordergrund. Er gründete eine Familie und machte Karriere bei der Eisenbahn. Er ließ sich zum Lokführer ausbilden, wechselte nach 16 Jahren ins Management und arbeitete zuletzt als Softwareexperte. Aber seine Liebe zur Natur brach sich bald wieder Bahn. 1980 pachtete der zweifache Vater einen 1600 Quadratmeter großen Schrebergarten in Ludesch. Der Nüziger setzte dort Obstbäume und legte einen Gemüsegarten an. Die „Ranch“ dient ihm und seiner Familie noch heute als Rückzugsort. „Sie bedeutet mir viel. Wenn ich in den Garten gehe, fällt alle Last von meinen Schultern. Man gärtnert, erholt sich und liegt in der Hängematte.“ Als ihm sein Vater einmal die Bäume schnitt, meinte dieser zu ihm: „Das könntest du auch lernen.“ Das ließ sich der Sohn nicht zwei Mal sagen. Carotta trat dem Landesverband der Vorarlberger Baumwärter bei und absolvierte mehrere Kurse. „Mit Obmann Josef Gau habe ich im ganzen Land Bäume geschnitten.“ 1988 gab der Baumwärter sein Know-how erstmals weiter. Er bot Baumschnittkurse beim Obst- und Gartenbauverein Nüziders an, wurde 1992 dort Obmann.

Sein Wissen beschränkt sich nicht nur aufs Bäume- schneiden. Der Oberländer kennt sich aus mit allem, was mit Obst, Beeren und Gemüse zu tun hat. Der Andrang auf seine Lehrgänge ist immer groß gewesen. „Die Leute wissen, dass die Lebensmittel vor der Tür die besten sind.“ Ende der 1990er-Jahre mündete sein Wissen in ein Buch über die Vorarlberger Obst- und Beerensorten. Der Verband der Obst- und Gartenbauvereine wurde auf den kundigen Mann aufmerksam und machte ihn zum Gebietsvertreter im Oberland. „Ich habe viel reformiert und umgestellt. Vor allem habe ich auf mehr Zusammenkünfte gesetzt.“ Im Jahr 2003 forderte Carotta Reformen beim Landesverband und stieß auf offene Ohren. 2009 wurde er schließlich zum Nachfolger von Ernst Fink. Nun sei der Boden bereitet für Jüngere. „Jetzt können sie auf diesem Boden Pflanzen setzen.“ Carotta hofft, „dass ich jetzt wieder mehr Zeit habe, um mit meinen Händen in der Erde zu arbeiten“.

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Zur Person

Norbert Carotta

Geboren: 26. März 1950 in Bregenz

Wohnort: Nüziders

Ausbildung: Schlosser, Lokführer, Management für Eisenbahn, Eisenbahnlehrerausbildung

Familienstand: verheiratet, zwei Kinder

Hobbys: Obst- und Gartenbau, Lesen, Wandern