“Gärtnern tut sehr gut”

Markus Amann folgt Norbert Carotta als Obmann der Vorarlberger Obst- und Gartenbauvereine nach. Foto: VN/Hofmeister
Markus Amann leitet seit wenigen Tagen den Verband der Vorarlberger Obst- und Gartenbauvereine.
Koblach. (VN-kum) Im Job ist Markus Amann viel Hektik und Aufregung ausgesetzt. In der Natur kann der Kommunikationsexperte der Liechtensteiner Landesregierung entspannen und Kraft tanken. „Dort komme ich zur Ruhe.“ Amann wandert gern und fährt gerne Ski. Seit drei Jahren ist er auch leidenschaftlicher Gärtner. „Meine Frau und ich haben den Garten reaktiviert. Er lag lange brach.“ Sein Gemüse-, Kräuter- und Obstgarten macht ihm viel Freude. „Gartna tuat sehr guat, seelisch und körperlich.“
Vor zwei Jahren hat er sich auch der Imkerei verschrieben. „Ich habe drei Bienenvölker.“ Es fasziniert ihn, zu sehen, wie Honig entsteht. „Ich könnte den Bienen stundenlang zuschauen.“
Seine Liebe zur Natur führte den Koblacher schließlich zum Obst- und Gartenbauverein Koblach. Für diesen engagiert er sich seit drei Jahren als Obmann-Stellvertreter. „Ich bin kein Weltverbesserer. Aber es freut mich, wenn ich im Kleinen etwas bewegen kann. Das ist mir meine Freizeit wert.“
Wissen erhalten
Amann liegt daran, dass altes (Natur-)Wissen nicht verlorengeht. „Eltern und Kinder sollen wissen, was wir von den Vereinen für Erfahrungsschätze haben.“ Zu wissen, dass es Kinder in Vorarlberg gibt, die glauben, dass Krautköpfe auf Bäumen wachsen und die nicht wissen, wie zum Beispiel Süßmost gemacht wird, treibt ihn in seinem Engagement an. Das war auch einer der Gründe, warum er Ja sagte, als man ihn fragte, ob er nicht Obmann des Obst- und Gartenbauverbandes Vorarlberg werden wolle. „Es ist mir wichtig, dass das Wissen an die Jungen weitergegeben wird. Unser Wissen und unser Schatz sind diese 15.000 Mitglieder, die in 64 Vereinen in Vorarlberg fest als geschätzte Partner verankert sind.“ Der neue Obmann setzt zusammen mit den vielen ehrenamtlichen Mitgliedern unter anderem auf bewährte Kinderprojekte: mit Kindern mosten, Bäume setzen und pflegen, Kürbisse setzen und schnitzen, Kartoffeln ernten … Auch für Schulungen mit Pädagogen will sich Amann verstärkt einsetzen. „Außerdem wollen wir mehr Schulgärten unterstützen und eventuell einen Schaugarten bauen.“ Ihm schwebt auch eine Gartenakademie vor, bei der man sich aus- und weiterbilden lassen kann. „Es wäre auch schön, wenn wir Familien vermehrt dazu bewegen könnten, sich in den Vereinen zu engagieren.“
Amann opfert als Obmann des Verbandes einen großen Teil seiner Freizeit. Aber das ist es ihm wert. Denn: „Ich stelle gerne meine Zeit für eine gute Sache zur Verfügung. Das mache ich vermehrt seit meinem Tsunami-Einsatz im Jahr 2004.“ Damals war er als Sprecher der österreichischen Bundesregierung im Katastrophengebiet in Phuket (Thailand). Dort betreute er Journalisten aus Österreich. „Ich sah nur Elend und trauernde Menschen. Aber ich konnte im Gegenzug auch viel helfen.“ Als er zurückkam, war er ein anderer. „Ich schätzte das Leben und den persönlichen Kontakt zu Menschen mehr.“ Mit Menschen wird er es auch als Obmann des Verbands der Obst- und Gartenbauvereine zu tun haben, mit solchen, die wie er Kraft und Energie in der Natur tanken.
Wir wollen das Wissen an die Jungen weitergeben.
Markus Amann
Zur Person
Markus Amann
Geboren: 6. Mai 1965 in Feldkirch
Ausbildung: Polizistenausbildung, Journalistenakademie Salzburg
Familie: verheiratet, zwei Kinder
Hobbys: Sport, Gärtnern