Vielfalt der modernen Blasmusik

Kultur / HEUTE • 14:11 Uhr
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Das Sinfonische Blasorchester des Blasmusikbezirks Feldkirch wurde aus 70 Musikerinnen und Musiker aus den Vereinen des Bezirks zusammengestellt. Sara Kapeller

Sinfonisches Blasorchester Feldkirch lädt zu zwei Konzerten nach Götzis ein.

Götzis Das Sinfonische Blasorchester des Blasmusikbezirks Feldkirch lädt am Freitag, dem 24., und am Samstag, dem 25. Oktober 2025, jeweils um 20 Uhr zu zwei Konzertabenden in die Kulturbühne AMBACH ein. Unter der Leitung von Markus Lins präsentiert das neu formierte Orchester ein vielseitiges Programm, das die ganze Bandbreite sinfonischer Blasmusik zeigt.

Auf dem Programm stehen Werke namhafter Komponisten. Philip Sparke, 1951 in London geboren, zählt zu den prägendsten Komponisten der modernen Blasmusik. Sparke studierte am Royal College of Music und schrieb zunächst für das dortige Wind Orchestra, bevor seine Kompositionen weltweit Verbreitung fanden. Mit Werken wie „Year of the Dragon”, „Dance Movements” und „The Music of the Spheres” setzte er neue Maßstäbe im Repertoire für Brass Bands und Symphonic Winds. Charakteristisch für ihn ist die Verbindung orchestralen Farbenreichtums mit emotionaler Direktheit, Musik, die Virtuosität fordert und zugleich begeistert.

Der 1973 im belgischen Bilzen geborene Bert Appermont steht für eine generationenübergreifende Form des musikalischen Geschichtenerzählens. Nach seinem Studium am Lemmensinstitut in Leuven entwickelte er eine unverwechselbare Tonsprache, die klassische Formstrenge mit filmischer Emotionalität verbindet. Besonders bekannt wurden seine Kompositionen „Jericho”, „Egmont” und „Noah’s Ark”, in denen Appermonts Sinn für musikalische Dramaturgie und symbolische Tiefe deutlich wird. Appermont versteht Blasmusik als erzählerisches Medium und schafft Klangwelten, die Kopf und Herz gleichermaßen ansprechen.

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Johan de Meij, 1953 in Voorburg (Niederlande) geboren, schrieb mit seiner ersten Sinfonie „The Lord of the Rings” Musikgeschichte. Das von Tolkiens Romanwelt inspirierte Werk verband sinfonische Struktur mit erzählerischer Fantasie und machte den Niederländer international bekannt. De Meij, der ursprünglich Posaunist war, schreibt Musik, die sich zwischen Konzertsaal, Film und Fantasie bewegt. Seine Klangsprache ist farbenreich, rhythmisch vital und geprägt von orchestraler Raffinesse. Auch in späteren Werken wie „Symphony No. 2 – The Big Apple“ oder „Extreme Make-Over“ bleibt er seinem Credo treu: Blasmusik als Kunstform mit symphonischer Würde und erzählerischem Atem.

Die rund 70 Musikerinnen und Musiker des Orchesters, die eigens für dieses Projekt aus den Vereinen des Bezirks zusammengestellt wurden, demonstrieren damit eindrucksvoll das hohe Niveau und die kreative Vielfalt der heimischen Blasmusikszene.

Im zweiten Teil des Abends sorgen zwei prominente Gäste für besondere Akzente: George Nussbaumer und Philipp Lingg bereichern das Programm mit ihren unverwechselbaren Stimmen, pointiertem Humor und starker Bühnenpräsenz. Gemeinsam mit dem Orchester gestalten sie ein stimmungsvolles und energiegeladenes Finale.

Mit diesem Konzertprojekt zeigt das Sinfonische Blasorchester des Blasmusikbezirks Feldkirch eindrucksvoll, wie sich traditionelle Blasmusik und moderne Klangästhetik verbinden lassen, und beweist, dass sinfonische Blasmusik weit mehr ist als Marsch und Polka – ein facettenreiches, packendes Erlebnis für ein breites Publikum.