Ein Händchen für Stahl

Tschagguns. (VN-ral) Einzelne Rohre aus Stahl sind Stück für Stück zusammengeschweißt. Sorgfältig angeordnet, entstehen zwei Bergspitzen, die durch eine Brücke verbunden sind. Pfannen, Autofelgen und Schaufeln hängen an den Rohren und schaukeln im Wind. Das Montafon Nordic Zentrum in Tschagguns ist der Ort, an dem die Konstruktion dieser Tage steht. Der Mann mit den Händen für Stahl ist Alex Brändle aus Altach. Er konstruierte für die Eröffnungsfeier des EYOF (Europäisches Olympisches Jugendfestival) am Sonntag das Bühnenbild.

Metall als Leidenschaft

220 Arbeitsstunden wendete der 43-Jährige mit seinen zwei Mitarbeitern für die Anfertigung der zwei Tonnen schweren Konstruktion auf. Die größte Herausforderung für Brändle war jedoch die Planungsphase: „Wir haben bei null angefangen. Aus ein paar wirren Skizzen entstand dann das Gerüst.“ Seit Herbst 2013 traf er sich regelmäßig mit der künstlerischen Leiterin der EYOF-Eröffnungsfeier, Tamara Kaufmann, und entwickelte gemeinsam mit ihr die Pläne. Letzten November startete Brändle mit seinem Team mit der Umsetzung des Bühnenbilds. Auch die Vorrichtung für das olympische Feuer wurde angefertigt.

Metall und Alex macht Metallex. Spätestens sein Firmenwagen, dessen Karosserie aus rostigem Metall besteht, lässt seine Leidenschaft erahnen. „Metall ist einfach mein Material. Als ich vor etwa 30 Jahren beim Tag der offenen Tür in der HTL Bregenz die Schmiede gesehen habe, war ich fasziniert davon.“ Der Altacher verfolgte seine Passion und absolvierte die Fachschule für Maschinenbau. Angestellt als Konstrukteur, fehlte ihm das Handwerk immer mehr, sodass er sich entschied, den Schritt zurück zum Ursprung zu wagen.

Im Jahr 2003 gründete Brändle seine Firma Metallex. Gestartet hat er zu Hause in der Garage. Seine Grundidee war es, etwas Besonderes zu machen. Daher spezialisierte er sich vor allem auf Schlosserarbeiten für den Gartenbereich: Feuerschalen, Gartenduschen, Gartenelemente, aber auch Sonderanfertigungen, die allesamt aus Metall bestehen, sind sein Fachgebiet. Mittlerweile tauschte der Altacher seine Privatgarage in eine Halle in Mäder und hat seit etwa zwei Jahren Unterstützung von seinen zwei Mitarbeitern, dem Brüderpaar Marc und Marcel Prutsch. „Die beiden passen genau zu mir. Wir sind ein super Team“, freut sich Brändle.

Aus ein paar wirren Skizzen entstand dann das Bühnenbild.

Alex Brändle