“Es muss Spaß machen”

Wetter / 27.04.2015 • 20:45 Uhr
Martin Ohneberg will als Präsident der Industriellenvereinigung unternehmerisches Denken populärer machen. Foto: Archiv/Henn
Martin Ohneberg will als Präsident der Industriellenvereinigung unternehmerisches Denken populärer machen. Foto: Archiv/Henn

„Die Möglichkeit zu gestalten“ ist dem neuen Industriellen­präsidenten Martin Ohneberg wichtig. 

Dornbirn. (VN-sca) Spiel – Satz – Sieg. Martin Ohneberg hat als Tennisspieler schon manchen Gegner vom Platz gefegt. Seine Karriere auf dem Court hat er aber aufgegeben, als ihn eine neue Herausforderung mehr reizte, obwohl seine Sportsfreunde dem groß gewachsenen Unternehmer auch eine Karriere auf dem Sandplatz zugetraut hätten.

Sportliche Komponente

Sportlich ist er nach wie vor. Mit 16 Mitarbeitern seines Dornbirner Unternehmens, der Henn GmbH, nahm er am Vienna City Marathon teil: Sein Team holte mit der Startnummer 3008 den 128. Gesamtrang bei den Staffeln. Die sportliche Komponente ist auch beim Unternehmer Ohneberg immer wichtig. Er freut sich über die Auszeichnung als „Great Place to Work“, er hat aber auch den Zug zum Tor bei seinen unternehmerischen Aktivitäten. „Der Arbeitsplatz ist heute weit mehr als nur der Ort, an dem man arbeitet. Ein ,Great Place to work‘ bedeutet, dass Mitarbeiter den Menschen vertrauen, für die sie arbeiten, dass sie stolz auf ihre Arbeit sind und Freude an der Zusammenarbeit im Team haben“, erklärt Geschäftsführer Martin Ohneberg seinen Anspruch als Unternehmer. Und dazu gehören auch gemeinsame Sport- und Freizeitaktivitäten wie die Teilnahme am Marathon. Henn produziert seit 1990 Hightech-Schlauchverbindungssysteme für Ladeluft- und Kühlwassersysteme der Automobilindustrie. Im Jahr 2011 übernahm der studierte Betriebswirt das Unternehmen im Steinebach Dornbirn. 2014 wurde statistisch gesehen jedes 13. produzierte Fahrzeug mit Henn-Schnellkupplungen ausgestattet. Weltweit setzen aktuell 33 Autohersteller auf die Produkte des Nischenanbieters.

Bei aller Leichtigkeit, die der Bregenzer im direkten Kontakt ausstrahlt, steckt hinter seinem Erfolg Konsequenz und jede Menge Arbeit. Der Wille zum Erfolg, zum selbstständigen Denken und Entscheiden ist es, was den Manager antreibt, öffentliche Funktionen zu übernehmen. Seine Philosophie will er möglichst vielen Menschen vermitteln:  „Erfolg stellt sich nur dann ein, wenn Spaß dabei ist. Und das Wichtigste – nicht nur reden, sondern auch umsetzen.“ Das will er auch in Zukunft nicht predigen, sondern vorleben und hofft, damit vor allem die jungen Menschen im Land anzustecken. Dass das nicht einfach wird, ist ihm klar.

Gut vernetzt

Der neue Vorarlberger IV-Präsident hat seine ersten unternehmerischen Erfolge in Wien realisiert, dazu gehörte der Kauf der österreichischen Institution „Dorotheum“, die er bis 2005 als geschäftsführender Gesellschafter leitete. Während dieser Zeit hat er die beiden Kunstvermittler „ArtCluster Vienna“ und die „ArtWeek“ gegründet, die heute aus der Wiener Kunstszene nicht mehr wegzudenken sind. In der Bundeshauptstadt ist der Henn-Besitzer nach wie vor gut vernetzt und verankert. Seine beiden Kinder leben in Wien, viele seiner Freunde und Weggefährten ebenso. Und er ist auch in der Donaumetropole unternehmerisch tätig. Die Stadt hat ihn gut aufgenommen und Ohneberg hat auch eine Vermutung weshalb: „Ich denke, dass unsere Vorarlberger Mentalität mit unserer Zielorientierung in Wien nicht schlecht ankommt.“ 

Die Basis für sein neues Amt hat Ohneberg schon gelegt: Von 2002 bis 2009
war er Bundesvorsitzender der Jungen Industrie, von 2007 bis 2009 auch Präsident des Europäischen Jungunternehmerverbandes Yes for Europe.

Das Wichtigste: nicht nur reden, sondern auch umsetzen.

Martin Ohneberg

Zur Person

Martin Ohneberg

Unternehmer, Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlberg

Geboren: 9. Februar 1971, Bregenz

Ausbildung: Hauptschule und Handelsakademie in Bregenz, WU Wien

Familie: zwei Kinder