Neubau kann kommen

Wetter / 14.06.2015 • 18:22 Uhr
Der Bludenzer ATIB-Obmann Tolgahan Aydogan ist zurzeit ordentlich eingespannt. Foto: VN/Steurer
Der Bludenzer ATIB-Obmann Tolgahan Aydogan ist zurzeit ordentlich eingespannt. Foto: VN/Steurer

Für den Bludenzer ATIB-Obmann ist es eine besondere Woche: Der Bau der neuen Moschee startet.

Bludenz. (VN-sas) Sein Geburtsland ist zwar die Türkei, den Großteil seines bisherigen Lebens hat Tolgahan Aydogan aber in Vorarlberg verbracht: Im Jahr 1993 ist der heute 32-Jährige mit seiner Mutter vom Westen der Türkei, in der Nähe von Izmir, nach Bludenz gezogen; sein Vater war bereits seit 1989 hier.

Wieder zurück in die Türkei zu gehen, ist für Aydogan derzeit unvorstellbar – zu sehr ist er hier verwurzelt; er sagt: „Da, wo ich mein Brot verdiene, ist auch meine Heimat.“ In die Türkei geht es höchstens einmal im Jahr für zwei Wochen zum Urlauben. Und hier, in Vorarlberg, ist schließlich nicht nur sein Job als Außendienstmitarbeiter beim international tätigen Unternehmen ESAB, der ihm sehr gefällt und für den er im deutschsprachigen Raum viel unterwegs ist, sondern auch seine Frau und seine zwei kleinen Töchter im Alter von zwei und vier Jahren. Auch der in Bludenz ansässige ATIB-Verein vereinnahmt den smarten jungen Mann derzeit sehr.

Seit Februar Obmann

Seit Februar dieses Jahres hat Aydogan dort die Funktion des Obmanns inne. Mit dem „Kulturverein für religiöse Zwecke“, wie er den mittlerweile rund 460 Mitglieder zählenden Verein mit wenigen Worten beschreibt, ist er aber schon weitaus länger „verbandelt“: „Dabei bin ich, soweit ich zurückdenken kann“, sagt er. „Aktives Mitglied bin ich seit vier Jahren.“ Aktives Mitglied zu sein, bedeutet, dem Verein freiwillig einen Mitgliedsbeitrag zukommen zu lassen, die Höhe des Beitrags definiert jedes Mitglied selbst. Diese Einnahmen sind für den Verein aber von besonderer Wichtigkeit, zumal damit Veranstaltungen und Bauprojekte – aktuell etwa der 1,3 Millionen teure Neubau der Moschee in der Austraße – finanziert werden.

Dreijährige Planung

Drei Jahre lang wurde am Bauvorhaben geplant, Aydogan als neuer Obmann ist erst seit der „heißen Phase“ dabei: „Die harte Knochenarbeit leistet hier aber unsere eigens für das Vorhaben eingerichtete Baukommission“, streut er seinen Vorstandskollegen Rosen. „Sie waren es schließlich, die etwa sämtliche Angebote eingeholt oder die Bauverhandlungen gemeistert haben“, gibt sich der zweifache Familienvater bescheiden.

Heute, Montag, werden für das Großprojekt Nägel mit Köpfen gemacht: Die Baustelleneinrichtung steht auf der Agenda. Sobald auch die Arbeiten der ÖBB getätigt sind (in unmittelbarer Nähe des Gebäudes befinden sich Hochsicherheitsleitungen, die gesichert werden müssen) können die Bagger auffahren. „Dieser Neubau ist sehr wichtig für uns und auch dringend notwendig“, spricht er den schlechten Zustand des aus den Sechzigerjahren stammenden Gebäudes an. Mit eineinhalb Jahren Bauzeit rechnet der ATIB-Obmann für die neue Moschee. Zum Neubau habe er übrigens nichts Negatives gehört. „Beim kürzlich stattgefundenen ,Tag der offenen Tür‘ haben uns auch viele Einheimische besucht“, erzählt Aydogan. „Die Meldungen waren ausschließlich positiv“, freut er sich.

Dieser Neubau ist sehr wichtig für unseren Verein.

Tolgahan Aydogan

Zur Person

Tolgahan Aydogan

ist der neue Obmann des Bludenzer ATIB-Vereins

Geboren: 30. Mai 1983

Wohnort: Bürs

Ausbildung: gelernter Schweißfachmann

Beruf: Außendienstmitarbeiter bei ESAB

Familie: verheiratet, zwei Kinder

Interessen: Fußball spielen, Snowboard fahren