Ein Mann mit Traumjob

Thomas Bischof ist mit den Tennisstars auf du und du. Jetzt gerade in Wimbledon.
LONDON. (VN-hk) Als Thomas Bischof am Montag gegen Mittag mit dem Taxi vom Flughafen London Heathrow Richtung Stadt fuhr, war’s selbst für ihn, den Weltreisenden in Sachen Tennis, etwas anders. „Ich fahre jetzt nach Wimbledon. Und ehrlich: Das unterscheidet sich vom Gefühl her schon etwas von anderen Austragungsorten. Wimbledon ist Wimbledon, eben einzigartig. Das spürst du.“
Das G’spür
Dabei unterscheidet sich das, was der ehemalige Tennisprofi im Mekka des Tennissports machen wird, durch nichts von dem, was er auch an anderen Austragungsorten von Tennisturnieren tut: Er wird dort als HEAD-Vertreter Topstars wie Novak Djokovic, Andy Murray, Maria Scharapowa oder Viktoria Azarenka mit jenem Spielgerät ausstatten, das sie brauchen, um damit erfolgreich zu sein. Sie kennen ihn mittlerweile – den Rankler mit dem untrüglichen G’spür für das richtige Racket. „Und ich denke, sie akzeptieren mich auch.“
Man sieht sich zwar öfter, aber wie gesagt: Wimbledon ist Wimbledon, das wichtigste Turnier im Tennis. Wer dort gewinnt, hat den Schritt in die Unsterblichkeit getan. Eine kleine Gehhilfe dazu versucht auch Thomas Bischof seit fünf Jahren zu geben. Selbst hat er nie bei den All-England-Tennismeisterschaften gespielt. „Leider musste ich meine Karriere schon im Alter von 25 Jahren wegen einer Hirnhautentzündung beenden. Ich war dann aber als Coach von Shuzo Matsuoka und Julian Knowle dort. Ein unbeschreibliches Gefühl.“
Planbar
Die Tage in Wimbledon sind für den jetzt in Feldkirch-Gisingen lebenden Tennis-Experten Stress von morgens bis abends. Die Weltstars der Szene kommen mit allerlei Materialwünschen auf ihn zu. „Natürlich nütze ich diese Plattform auch, um Kontakte zu knüpfen, neue Spieler zu Head zu bringen und die jungen Talente zu beobachten. Wir versuchen natürlich, die größten Talente schon früh für unsere Firma zu gewinnen.“
In der großen weiten Welt des Tennissports helfen Thomas Bischof die typisch alemannischen Tugenden: Verlässlichkeit, Konsequenz und Lösungsorientiertheit. Bis zu 15 Wochen im Jahr ist der Ausrüster unterwegs. „Ein Problem ist das für mich nicht. In der Regel kann ich ja alles planen.“ Probleme kennt der stämmige Tennisfreak im Zusammenhang mit seinem Beruf prinzipiell nicht. „Ich habe schließlich einen absoluten Traumjob.“ Wer kann das schon von sich sagen . . .
Wimbledon ist Wimbledon, eben einzigartig. Und das spürst du.
Thomas Bischof
Zur Person
Thomas Bischof
Geboren: 20. Februar 1966
Wohnhaft: Feldkirch
Familie: verheiratet, zwei Töchter
Beruf: Angestellter bei Head
Hobbys: Wandern, Biken
Lieblingsspeise: Rindsfilet