Aus Achtung vor der Natur

Markus Petter koordiniert die “Aktion saubere Alpen” des Alpenschutzvereins in fünf Bundesländern.
Dornbirn. (VN-pes) 1971 kreierte Lothar Petter den Begriff „Aktion saubere Alpen“ für ein jährliches Flurreinigen in den Bergen. Heute, 44 Jahre später, koordiniert sein Sohn Markus die Aktion, bei der sich jedes Jahr der Alpenschutzverein aufmacht, um Berg und Tal von Müll zu säubern. In seiner Funktion als Geschäftsstellenleiter des Alpenschutzvereins für Vorarlberg koordiniert er die Unternehmung auch für Tirol, Salzburg, Nieder- und Oberösterreich. Auch privat ist der Dornbirner meist in den Bergen anzutreffen. Dabei hätte sich der studierte Ökologe beinahe auf ein anderes Gebiet spezialisiert.
Schon als Kind ging Markus Petter mit seinem Vater manchmal mit in die Berge, um im Sinne sauberer Alpen den Müll aufzusammeln, der sich im Lauf des Jahres ansammelt. Seit 2001 arbeitet der 48-Jährige hauptamtlich beim Alpenschutzverein und organisiert die jährliche Reinigungskolonne. „Aus Achtung gegenüber der Natur“, wie er betont, „denn daran fehlt es heutzutage.“
Die Teilnehmer verrichten harte Arbeit: Ein 14-köpfiges Team, größtenteils Studenten in Ferialjobs, ziehen vier Wochen lang von Montag bis Freitag in die Berge und sammeln mit Plastikbeuteln und Müllzangen bewaffnet Abfall vom Tal bis in die höheren Lagen. „Das ist ein Knochenjob“, weiß Petter. „Man sollte schon fit sein und sicher im Gelände“, sagt der Koordinator. Doch es lohnt sich: Allein am gestrigen Montagvormittag sammelte das Team 1600 Liter Abfall. „Seit dem Start 1971 waren es insgesamt 3,7 Millionen Liter“, erklärt Petter.
“Eine Arbeit, die mich erfüllt”
Egal, ob im Sommer mit dem Mountainbike oder im Winter auf Tourenskiern, Markus Petter ist neben dem Beruf auch privat am liebsten in den Bergen. Dabei hätte es den studierten Ökologen beinahe in ein anderes Fachgebiet verschlagen. „Meine Diplomarbeit habe ich über aquatische Mikrobiologie geschrieben“, also über die kleinsten Wasserlebewesen. Die Stelle beim Alpenschutzverein wurde eher zufällig frei und er schlug zu. „Ich war immer auf der Suche nach einer Arbeit, die mich erfüllt“, sagt Markus Petter.
Aus jahrelanger Erfahrung weiß der Alpenschützer, dass sich auch das Wegwerfverhalten der Ausflügler verändert hat. „Heute sammeln wir im Tal mehr als in den Bergen, das war bis in die neunziger Jahre andersherum“, berichtet er. Besonders hinter Berghütten gibt es zahlreiche Altlasten, „damals wurde vieles einfach einen Abhang hinuntergeworfen.“ Heute nehme vor allem der Müll am Straßenrand zu.
“Die meisten Erholungssuchenden verhalten sich jedoch anständig”, stellt er der Mehrheit ein gutes Zeugnis aus. “Aber es gibt eben einige schwarze Schafe”, fügt er an.
Seit 1971 haben wir 3,7 Millionen Liter Müll gesammelt.
Markus Petter
Zur Person
Markus Petter
ist Koordinator der “Aktion saubere Alpen” des Alpenschutzvereins für Vorarlberg.
Geboren: 1967
Ausbildung: Studium der Ökologie
Laufbahn: Seit 2001 hauptamtlich beim Alpenschutzverein
Familie: ledig