Am See hängen geblieben

Wetter / 06.08.2015 • 18:43 Uhr
Boote aufzutanken ist eine der vielen Tätigkeiten von Hafenmeisterin Ruth Pfefferkorn. Foto: VN/Paulitsch
Boote aufzutanken ist eine der vielen Tätigkeiten von Hafenmeisterin Ruth Pfefferkorn. Foto: VN/Paulitsch

Ein Motorschaden führte dazu, dass Ruth Pfefferkorn heute
Hafenmeisterin ist.

Fußach. (VN-hk) Wie das Leben so spielt. Als sich Ruth Pfefferkorn und ihr Gatte Eugen im Sommer vor vier Jahren an den Fußacher Hafen begaben, widerfuhr ihnen Unangenehmes. Ihr Motorboot versagte den Dienst, ein kapitaler Motorschaden. Statt über den See zu tuckern und die Seele baumeln zu lassen, hingen die beiden im Hafen fest. Weil sie sich aber im Urlaub befanden und der damalige Hafenmeister alle Hände voll zu tun hatte, halfen sie diesem aus.

Gatte Feuer und Flamme

„Und dann“, sagt Ruth Pfefferkorn, „hat man uns vonseiten des MBSV Rheindelta gefragt, ob wir die Nachfolge der bisherigen Hafenmeisterin antreten wollen, weil die hörte ohnehin auf.“ Ruth Pfefferkorn hätte sich das Ganze wahrscheinlich noch überlegt. Aber ihr Mann war Feuer und Flamme für die Idee. „Für ihn war das die Erfüllung eines Traums.“ Beide konnten es sich für den Sommer einrichten. Eugen ist Versicherer, Ruth arbeitet in ihrem Hauptberuf als Pädagogin beim IFS.

Das frischgebackene Hafenmeisterehepaar erlebte einen angenehmen Einstieg. Ein wettermäßig durchwachsener Sommer gab ihnen genug Luft, sich an alles zu gewöhnen: an die Einweisung der ankommenden Boote, das Tanken, die Arbeit im Büro, das Instandhalten der Außenanlagen und so weiter. „Aber heuer erleben wir den absoluten Megastress. In einem Sommer wie diesem ist am See einfach die Hölle los“, berichtet Ruth Pfefferkorn. Jeden Morgen ist sie bereits um sieben Uhr am Hafen und macht dort einen ersten Rundgang. Nach Hause und zum wohlverdienten Feierabend geht’s nicht selten erst um zehn Uhr nachts.

Entspannte Kundschaften

Dass Spaß und Freude trotz allem Stress nicht zu kurz kommen, gehe auch auf das Konto der Kundschaften. „Die Menschen, mit denen wir es zu tun haben, sind alle Urlauber. Das heißt, sie sind entspannt und bei guter Laune. Das macht die Sache schon um einiges angenehmer“, beschreibt die zweifache Mutter und einfache Großmutter ihren Hafenmeisteralltag. Klar müsse man es auch mit den Leuten können, was der Bludenzerin vortrefflich gelingt.

Was ihr und ihrem Gatten trotzdem fehlt: „Unser erstes Enkelkind. Es ist erst wenige Wochen alt und natürlich möchtest du es so oft wie möglich sehen.“ Ewig will sich Ruth Pfefferkorn den Job im Fußacher Hafen nicht antun. „Aber“, so sagt sie kryptisch, „man weiß ja nie.“

Die Menschen, mit denen wir es zu tun haben, sind entspannt.

Ruth Pfefferkorn

Zur Person

Ruth Pfefferkorn

Geboren: 21. Februar 1965

Beruf: Pädagogin

Familie: verheiratet, zwei Töchter, ein Enkel

Wohnort: Bludenz

Hobbys: Hund, See

Lieblingsspeise: Italienisch