Begeisterung springt über

In drei Sprachen führt Rebecca Peletti die Besucher über die
Seebühne.
Bregenz. (VN-jal) Bereits im vierten Jahr führt die in Italien geborene und in Bregenz aufgewachsene Rebecca Peletti interessierte Besucher über die Turandot-Festspielbühne. Sie hatte sich damals ganz regulär für eine Stelle beworben. Von Vorteil war sicherlich, dass sie neben Englisch noch mit einer zweiten Fremdsprache punkten konnte. Denn ihre ersten Lebensjahre verbrachte sie in einer kleinen lombardischen Stadt, zwischen Piacenza und Genua gelegen. Nach zwei Jahren in Italien übersiedelte die Familie dann nach Bregenz, die Verwandtschaft in Italien wird aber in regelmäßigen Abständen besucht.
Abwechslung
Die geführten Gruppen setzen sich aus allen möglichen Altersklassen zusammen und kommen aus aller Herren Länder. Von der Schülergruppe bis zum Seniorenausflug und von Europa bis Asien. Peletti, die außerhalb der Festspielsaison Teilzeit im Ticketcenter der Festspiele arbeitet und ihren beiden Fernstudien der Rechtswissenschaft und Kulturwissenschaft nachgeht, zeigt sich sichtlich zufrieden mit ihrer Arbeit als Guide. „Die Besucher sind immer sehr interessiert und begeistert, das springt dann auf einen selbst über.“ Oft kommen auch Gruppen aus Asien, bei denen dann noch ein Dolmetscher die Führung begleitet. Als besonders herausfordernd stellen sich Führungen für sehbehinderte Menschen dar. Hier wird das Konzept der Führung auf die Gruppe abgestimmt, indem Requisiten zum Erstasten bereitgestellt und bei der Führung dann entsprechend Bühnenbild und Szenerie detailliert beschrieben werden. „Die Beschaffenheit von etwas zu beschreiben, oder zu erklären, welchen Orange-Ton die Bühne hat, ist oftmals gar nicht so einfach“, berichtet Peletti.
Ausgesperrt
Das Auftreten vor einer größeren Gruppe fällt Peletti sichtlich leicht, zumal sie ja schon mit 16 an einer Wahl zur Miss Vorarlberg teilgenommen hat. „In dem Alter war das schon alles sehr beeindruckend.“ Bei so vielen Führungen passieren dann mitunter auch einige amüsante Dinge. „Während der Tour gibt es einen Durchgang, bei dem ich die Leute immer bitte, die Tür nicht zufallen zu lassen, da diese automatisch schließt. Das hat sich eine Schülergruppe zunutzen gemacht und kurzerhand ihre Lehrerin ausgesperrt“, erzählt Peletti mit einem Schmunzeln. Bemerkt hat die junge Vorarlbergerin die fehlende Lehrerin erst nach Ende der Führung.
Die Atmosphäre um die Festspiele ist eine ganz besondere.
Rebecca Peletti
Zur Person
Rebecca Peletti
Geboren: 1990 in Ponte Dell Olio
Ausbildung: Gymnasium Gallusstraße, Fernstudium Jus und Kulturwissenschaften
Wohnort: Bregenz
Hobbys: Lesen, Schwimmen, Katzen