Das Leben als Inspiration

Wetter / 20.09.2015 • 18:48 Uhr
Barry Horvath hat keine Probleme damit, immer wieder neue Ideen für seine Clips zu entwickeln.  Foto: Privat
Barry Horvath hat keine Probleme damit, immer wieder neue Ideen für seine Clips zu entwickeln. Foto: Privat

Der Dornbirner Barry Horvath wollte schon immer Filme drehen. Jetzt macht er es
beruflich.

dornbirn. (VN-ram) Barry Horvath ist viel unterwegs. Der 29-Jährige, der seiner eigenen Filmproduktionsfirma „Shut“ vorsteht, reist schon einmal nach Wien, London oder sogar Mozambique und Sambia, wenn er eine Idee umsetzen möchte. Gerade war er in Sambia. „Dort habe ich gemeinsam mit meinem Team einen Dokumentarfilm über die Errungenschaften der afrikanischen Frau gedreht“, erzählt Horvath. „Damit wollen wir anderen Frauen in der Welt Mut machen. Mut in jenem Sinne, dass man seine Meinung laut aussprechen und danach handeln kann, selbst wenn die Gesellschaft etwas anderes vorschreibt.“ Mut, nach seinen eigenen Vorstellungen zu handeln – das hat auch Horvath. Filme drehen wollte er nämlich, schon seit er denken kann. Es ist ihm gelungen, sein Hobby zum Beruf zu machen.

Mit 16 Jahren Filme gedreht

Seine Gehversuche in dem Metier machte er bereits mit 16 Jahren, auch wenn das im Vergleich zu den heutigen Arbeiten eher abstrakte Werke waren, wie er sagt. Heute dreht Horvaths kleine dreiköpfige Firma – neben ihm besteht sie noch aus einem Grafikdesigner und einem 3D-Animationskünstler – nicht nur Dokumentarfilme, sondern hauptsächlich Werbungen für Firmen: Unter anderem Modekurzfilme, Skateclips, Eventfilme, politische Clips, fiktionale Kurzfilme oder Musikvideos. Das Repertoire ist höchst unterschiedlich, so hat der Dornbirner auch gerade an einem Maturavideo für seinen Cousin gearbeitet.

„Mut fehlt oft“

Probleme, an Aufträge zu kommen, hat Horvath nicht. „Wenn man im Leben das macht, was man wirklich gerne tut, finden die Projekte dich“, ist er überzeugt. Auf die Frage, ob man vom Filmemachen in Vorarlberg überhaupt leben könne, antwortet er: „Es geht.“ Werbefilmjobs gäbe es genug. Hierzulande würde es Firmen aber leider oft an Mut fehlen, anders zu sein. Viele Werbeclips leiden seiner Meinung nach unter mangelnder Kreativität. Die Nähe zur Schweiz und zu Deutschland öffne jedoch viele Türen für Filmemacher.

Aber auch in Vorarlberg ergeben sich neue Betätigungsfelder. Erst kürzlich hat Horvath an der Fachhochschule Dornbirn einen viertägigen Kurs für Fotografie abgehalten. „Ich finde die Idee super, Wissen anderen weiterzugeben, wenn man gerade nicht anderweitig in Projekte eingebunden ist“, erzählt er. Nachsatz: „Das hat irgendwie etwas von Indiana Jones.“

Studium in London

Inspiration findet Horvath in seinem Leben. „So kitschig das auch klingt. Aber es ist wirklich so, dass ich oft außergewöhnliche Situationen anziehe. Die nehme ich dann als Inspirationsquelle für fiktionale Geschichten.“ Der 29-Jährige ist schon immer seinen eigenen Weg gegangen: Nach dem positiven Abschluss der Matura ging es für ihn nach London, um dort Film zu studieren. In der britischen Metropole hat er sich zunächst an der St. Martins School of Arts eingeschrieben, nur um dann festzustellen, dass ihm an den Kursen der Hochschule die Improvisation zu kurz kommt. Der kreative Freigeist wechselte auf die University of Roehampton. Erst vor wenigen Jahren ist er wieder nach Vorarlberg zurückgekehrt.

So schnell will er auch gar nicht mehr wegziehen: „Wohin denn auch?“ Vorarlberg als Basis zu haben, halte den Geist gesund, ist er überzeugt. „Hier hole ich mir meine Power, die in anderen Städten wieder aufgebraucht wird.“

Ich ziehe außergewöhnliche Situationen einfach an.

Barry Horvath

Zur Person

Barry Horvath

… dreht mit seiner Firma „Shut“ Filmclips.

Geboren: 17. Oktober 1985

Sternzeichen: Waage

Ausbildung: Matura in Götzis, danach Filmstudium in London

Wohnort: Dornbirn