Markt auf Dornbirner Art

Wetter / 26.11.2015 • 18:55 Uhr
Jürgen Kostelac hat seinen Arbeitsplatz vom Büro des Stadtmarketings längst auf den Marktplatz verlegt. Foto: Hagen
Jürgen Kostelac hat seinen Arbeitsplatz vom Büro des Stadtmarketings längst auf den Marktplatz verlegt. Foto: Hagen

Jürgen Kostelac ist für die Organisation des Dornbirner Christkindlemarktes, der heute startet, zuständig.

Dornbirn. (ha) Wenn heute der Dornbirner Christkindlemarkt eröffnet wird, atmet Jürgen Kostelac zuerst kräftig durch. Denn der erste Stress, den der Aufbau der Stände mit sich brachte, ist vorbei. Jetzt geht es darum, dass der Markt einmal mehr nicht nur reibungslos über die Bühne geht, sondern beim Publikum auch für weihnachtliche Stimmung sorgt.

Innerhalb der letzten zehn Tage veränderte der Marktplatz sein Gesicht: Unter der Oberaufsicht des Marktmanagers wurden rund drei Dutzend Stände vor und hinter St. Martin aufgestellt, Weihnachtsdekorationen und Lichterketten installiert und Versorgungsleitungen verlegt. Die Vorbereitungen für den Christkindlemarkt dauern allerdings jedes Jahr viele Monate, denn die Nachfrage nach einem Stand ist weit größer als das Angebot. Da muss der Mitarbeiter des Dornbirner Stadtmarketings Fingerspitzengefühl beweisen, um keinen Interessenten zu verärgern, weil eben kein Stand mehr zur Verfügung steht. Klare Regeln gibt es für den kleinen Kunsthandwerksmarkt im Park von St. Martin. „Hier dürfen ausschließlich selbst gefertigte kleine Kostbarkeiten und keine Handelsware zum Verkauf angeboten werden“, betonen Kostelac und Herbert Kaufmann, Chef des Stadtmarketings. Damit möglichst viele Anbieter dort einen Platz bekommen, wird drei Mal gewechselt; das ist eine der vielen Besonderheiten, die den Dornbirner Christkindlemarkt, der immerhin 26 Tage am Stück dauert, von anderen Weihnachtsmärkten unterscheidet. Auch was den Start des Marktes, der übrigens ohne den sonst überall gegenwärtigen Weihnachtsmann auskommt, anbelangt, gibt es für das Organisationsteam keine Kompromisse: „Wir fangen immer am ersten Adventwochenende an und nicht früher.“

Attraktion Eislaufplatz

Der allerbeste Standort mitten auf dem Marktplatz ist für den kleinen Eislaufplatz reserviert, wo sich die Kinder vergnügen können, denn der Christkindlemarkt will auch ein Treffpunkt für die Familien sein. Entsprechend groß ist das Angebot für die kleinen Marktfans. „Es gibt eine Bastelstube, eine Backstube und auch ein Kasperletheater.“ So sorgen Jürgen Kostelac und sein Team dafür, dass den Kleinen nicht langweilig wird. Typisch für den Weihnachtsmarkt der Messestadt sind die Auftritte von Chören und Dornbirner Musikkapellen, die immer viele Zuhörerinnen und Zuhörer anlocken. „Wir laden Chöre aus dem ganzen Land zum Mitmachen ein. Die meisten lassen sich nicht zwei Mal bitten“, freut sich Kostelac über die Bereitschaft von sangesfreudigen Nachbarn, beim Dornbirner Christkindlemarkt Weihnachtsstimmung zu verbreiten. Dass das Weihnachtsspektakel gründlich vorbereitet werden muss, zeigt der Terminkalender des 38-Jährigen: „Rund 20 Prozent meiner jährlichen Gesamtarbeitszeit sind für die Organisation erforderlich.“

Erhebungen zeigen auch, dass während des Christkindlemarktes pro Woche 71.000 Besucher in die Innenstadt drängen, in einer sehr guten Einkaufswoche im Herbst sind es 51.000.

Stolzes Budget

Um den guten Ruf des Marktes weiter hoch zu halten, verfügt „Mr. Christkindlemarkt“ über ein Budget von immerhin 150.000 Euro. So viel kosten Aufbau, Müllentsorgung, Reinigungsdienste, Sicherheitsvorkehrungen, Dekoration, aber auch die Reparatur von kleineren Schäden, verursacht durch Vandalen. Rund zwei Drittel der Kosten werden durch Standmieten oder Sponsorenbeiträge refinanziert.

Wir fangen immer am ersten Adventwochenende an.

Jürgen Kostelac

Zur Person

Jürgen Kostelac

Geboren: Jahrgang 1977

Familie: verheiratet, drei Kinder

Beruf: Projektleiter für Veranstaltungen im Stadtmarketing

Wohnort: Dornbirn