Echter Vollblutmediziner

Michael Osti hat habilitiert und ist aktueller Träger des Durig-Böhler-Preises.
feldkirch. (VN-mm) Trotz seiner noch jungen Jahre ist Michael Osti auf der medizinischen Karriereleiter behände nach oben unterwegs. Vor Kurzem schloss er mit Erfolg seine Habilitation zum Universitätsdozenten ab. Von der Gesellschaft der Ärzte in Vorarlberg wurde er jetzt auch mit dem Durig-Böhler-Gedächtnispreis ausgezeichnet. Diese Weihen gab es für eine Studie zu verschiedenen OP-Techniken bei Rekonstruktionen des vorderen Kreuzbands, die der an der Unfallabteilung im Landeskrankenhaus Feldkirch tätige Oberarzt als Erstautor unlängst im „American Journal of Sports Medicine“ veröffentlichte.
Engpass als Chance
Die Untersuchung entstand gemeinsam mit anderen Ärzten und in Zusammenarbeit mit der Radiologie. „Es ist sozusagen ein Stellvertreterpreis“, lobt Michael Osti die Bemühungen der Kollegen, sich ebenfalls auf wissenschaftlicher Ebene einzubringen. Er selbst kam vor 14 Jahren nach Vorarlberg. „In Tirol gab es damals einen Engpass bei den Ausbildungsplätzen“, erklärt der Innsbrucker seinen Zug nach Westen.
Im Landeskrankenhaus Feldkirch hingegen tat sich für ihn rasch eine Chance auf. „Und dann bin ich klassisch hängen geblieben“, vervollständigt er die Schilderung seiner Umsiedlung. Bereut habe er die Entscheidung nie. Im Gegenteil. „Wo ich mich wohlfühle, bleibe ich gerne“, erzählt Michael Osti und verhehlt nicht, dass ihm gesicherte Strukturen am liebsten sind. Deshalb verschwendet er auch keine Gedanken an große Kliniken im Ausland.
Zwar sind die Möglichkeiten zu wissenschaftlicher Arbeit in Feldkirch begrenzt. Das sei auch nicht vorrangiger Auftrag des Hauses, sondern der gehöre der Patientenversorgung, flicht er ein. Die Voraussetzungen betrachtet Michael Osti dennoch als gar nicht so schlecht. „Es ist alles sehr unkompliziert und leger“, meint er. Mit dem nötigen Interesse und der Bereitschaft sei alles zu machen. Außerdem sieht der Unfallchirurg auch in anderen Bereichen viel Potenzial, mit dem es sich im Land wissenschaftlich arbeiten lässt. Als Beispiele nennt er die Gesundheitsökonomie und die Optimierung der Patientenversorgung. „Meine Interessen sind breit gefächert“, schickt er nach.
Mit Hobbys kann Michael Osti übrigens nicht aufwarten. „Früher habe ich hin und wieder eine Skitour gemacht“, sagt er. Doch heute zieht es ihn eher an den Schreibtisch, wo er sich neue Themenfelder überlegt. Er brauche von Zeit zu Zeit etwas Neues, das ihn fordere. Michael Osti wird es finden.
Meine wissenschaftlichen Interessen sind breit gefächert.
Michael Osti
Zur Person
Michael Osti
Geboren: in Innsbruck
Familienstand: ledig
Beruf: Unfallchirurg
Wohnort: Feldkirch
Hobby: die Arbeit