Eine ganz besondere Ehre

Für seine Forschungen erhielt Axel Mündlein den Wissenschaftspreis des Landes.
dornbirn. (VN-mm) Vor zehn Jahren kehrte Axel Mündlein ins Land zurück. Nach dem Studium in Wien, das er der Genetik gewidmet hatte, und seiner Tätigkeit bei einer Biotechnologie-Firma sehnte er sich wieder nach einem Ruhepol in den heimatlichen Gefilden. Da kam es dem Bregenzer sehr gelegen, dass das Vivit-Institut jemanden zum Aufbau eines molekularbiologischen Labors in Dornbirn suchte. Mündlein nahm die Aufgabe an.
Vor Kurzem bekam er für seine Tätigkeit den Vorarlberger Wissenschaftspreis verliehen. Für den dreifachen Vater ist das eine besondere Ehre. „In einem Forscherleben erhält man immer wieder Preise“, sagt Axel Mündlein. Allerdings handelt es sich dabei meist um Auszeichnungen, die fach- oder projektspezifisch sind. „Für eine Gesamtleistung gewürdigt zu werden, kommt nicht so oft vor“, freut sich der Genetiker umso mehr darüber.
Gute Strukturen
An sich sind die großen wissenschaftlichen Herausforderungen eher in Städten mit Universitäten zu finden. Das wusste auch Axel Mündlein. Deshalb überraschten ihn die guten Strukturen, die er in Vorarlberg vorfand. „Das machte mir den Anfang leicht“, erzählt Mündlein. Auch, weil vorwiegend Routinetechniken zur Anwendung gelangten. Doch alsbald erwuchs im Forscherherz der Drang, neue Technologien zu etablieren. So wurden die Verfahren mit der Zeit immer komplexer und breiter gefächert. Inzwischen bietet das Labor, das fünf Mitarbeiter beschäftigt, zahlreiche Spezialuntersuchungen an. Allein die regionalen Spitäler wurden anhand von über 3000 Patientenproben mit mehr als 5000 genetischen Einzelfallanalysen bedient. Ganz neu im Angebotsspektrum ist das sogenannte „Next Generation Sequencing“. Diese Technologie ermöglicht sowohl eine exakte Diagnose der Erkrankung als auch eine bessere Verlaufskontrolle. In der ersten Phase sollen laut Mündlein Proben von Patienten mit einer bestimmten Bluterkrankung untersucht werden.
Der ambitionierte Genetiker schaut aber ebenso gerne über den Tellerrand. So vernetzte und koordinierte sein Labor beispielsweise im Rahmen eines EU-Programms zum Thema Brustkrebs verschiedene Kliniken und Labore im Bodenseeraum. „Dieses Projekt wollen wir weiterführen“, kündigt Axel Mündlein ein entsprechendes Ansuchen an. Zudem ist es ihm wichtig, in der Bevölkerung ein Verständnis für diese spezielle Arbeit zu wecken. „Wir leben hauptsächlich von öffentlichen Förderungen. Deshalb möchte ich in dieser Form etwas zurückgeben“, begründet er. Gleiches gilt für die Zusammenarbeit mit der inatura, die ein altersgerechtes Laborkurskonzept entwickelt hat. Es soll im Rahmen des Museumspädagogikprogramms interessierten Schulen angeboten werden.
Thema der Zukunft
Axel Mündlein selbst hat sich für die Genetik entschieden, weil er sie als das Thema der Zukunft sieht und aktiv dabei mitwirken kann, Menschen zu helfen. Denn von solchen Forschungsarbeiten profitieren Patienten direkt. So lieferte etwa das vorgenannte EU-Projekt wichtige Erkenntnisse zur Behandlung von schwer therapierbarem Brustkrebs. Genetiker starten ihre berufliche Laufbahn allerdings als Biologen. Erst danach folgt die Spezialisierung. Dem Studenten aus Vorarlberg stach dabei die Genetik als vielversprechendste Richtung ins Auge. Über diese Entscheidung ist er immer noch froh.
Ausgleich zu seiner Laborarbeit findet Axel Mündlein bei seiner Familie sowie in Haus und Garten.
Die guten Strukturen machten mir den Anfang leicht.
Axel Mündlein
Zur Person
Dr. Axel Mündlein
Geboren: 17. Februar 1969 in Bregenz
Wohnort: Hard
Familie: verheiratet, 3 Kinder
Beruf: Genetiker, Laborleiter
Hobby: Haus und Garten