Das Zepter in der Hand

Philipp Bohle aus Dornbirn ist eine von rund 1500 Begleitpersonen der Vorarlberger Sternsinger.
Dornbirn. (VN-tag) In Vorarlberg bringen rund 3500 Sternsinger-Kinder in den Tagen zwischen dem Stephanstag und dem Dreikönigsfest den Menschen nicht nur ihre Segenswünsche für das neue Jahr, sondern sammeln auch für die österreichweite Dreikönigsaktion Spenden für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Für die Menschen singen die Heiligen Drei Könige ein Lied, sprechen ein Gebet, sagen Gedichte auf und schreiben mit gesegneter Kreide die Buchstabenfolge C+M+B und die Jahreszahl auf die oberen Türbalken. Diese Abkürzungen stehen nicht für die Königsnamen Caspar, Melchior und Balthasar, sondern auch für „Christus mansionem benedicat“ – was übersetzt „Christus segne dieses Haus“ bedeutet.
1500 Begleitpersonen
Die Kinder werden bei ihrem Einsatz von ehrenamtlichen Personen begleitet. Für einen reibungslosen Ablauf in Vorarlberg sorgen in diesem Jahr rund 1500 engagierte Begleitpersonen. Einer davon ist Philipp Bohle aus Dornbirn, der seit vielen Jahren mit den Sternsingern im Dornbirner Hatlerdorf verbunden ist. “Die vergangenen acht Jahre war ich selbst als Sternsinger bei uns in der Gemeinde unterwegs und ging mit meiner Gruppe von Haus zu Haus. Das war eine spannende und lustige Zeit”, erzählt der gelernte Kunststofftechniker.
In diesem Jahr hat sich der 17-Jährige dazu entschlossen, selbst das Zepter in die Hand zu nehmen und einige Sternsinger-Gruppen zu begleiten. “In unserer Kirche war man auf der Suche nach Begleitpersonen. Da habe ich spontan zugesagt, weil ich mich weiter für den guten Zweck engagieren wollte”, erzählt Philipp Bohle.
Organisationstalent
Als Begleitperson muss der Dornbirner eine gehörige Portion Organisationstalent mitbringen. “Ich kümmere mich um die Straßenkarten, schminke die Kinder und bin dafür zuständig, dass alles reibungslos abläuft und keiner etwas vergisst”, berichtet der Dornbirner nach seinen ersten Hausbesuchen von seiner verantwortungsvollen Aufgabe. “Mir gefällt diese Funktion, auch wenn man teilweise viele Stunden unterwegs ist. Mit den Kindern durch die Straßen zu ziehen macht einfach Spaß. Wenn die Menschen die Türen öffnen und man ihnen die Freude ansieht, ist das einfach schön. Ganz besonders ist mir der Besuch im Altersheim in Erinnerung geblieben”, schwärmt der engagierte Dornbirner.
Indien-Projekt
Jedes Jahr sammeln Österreichs Sternsinger für ein anderes Projekt. In der diesjährigen Dreikönigsaktion wird für die Schulbildung von benachteiligten Kindern in Indien gespendet. “Dieses Projekt zu unterstützen, finde ich großartig”, berichtet Philipp Bohle und verweist auf ein erstes respektables Spendenergebnis. “An einem Tag haben die Sternsinger aus dem Hatlerdorf über 5000 Euro gesammelt. Das ist ein tolles Ergebnis”, betont der 17-Jährige, der schon freudig auf die nächsten Jahre in der Sternsinger-Gemeinschaft blickt. “Ich werde auf alle Fälle wieder als Begleiter im Hatlerdorf mit dabei sein. Es macht sehr viel Spaß und man unterstützt nebenbei sogar noch ein tolles Projekt.”
Acht Jahre lang war ich selbst als Sternsinger unterwegs.
Philipp Bohle
Zur Person
Philipp Bohle
begleitet die Sternsinger im Dornbirner Hatlerdorf
Geboren: 5. Juni 1998, Dornbirn
Wohnort: Dornbirn
Ausbildung: Musikmittelschule Dornbirn, Lehre zum Kunststofftechniker
Hobbys: Mountainbiken, Badminton