Herr über die Rennstrecke

Hans Schwarzmann ist zum elften Mal beim Skirennen „Weißer Ring“ im Einsatz.
LECH. (VN-akp) Das Skirennen „Weißer Ring“ lockt heute 1200 Teilnehmer auf die Pisten in Lech-Zürs, auch wenn aufgrund der Neuschneemenge nur von Oberlech nach Lech gefahren wird, anstatt der üblichen 22 Kilometer langen Runde. Kurzerhand wurde das Event in die „Schussfahrt“ umbenannt. Hans Schwarzmann ist seit der Premiere des Kultrennens im Jahr 2006 als Streckenchef mit dabei, unterstützt wird er von Hugo Bertsch. „Zu unserem Aufgabenbereich zählen der Rettungs- und Absperrdienst, die Torposten, das Pistenpersonal, die Abstimmung mit den Liftgesellschaften oder Materialtransporte. Die größte Herausforderung und das Wichtigste ist die Sicherheit. Jeder Unfall ist einer zu viel. Daher haben wir uns auch kurzfristig zur Streckenänderung entschlossen“, führt Schwarzmann aus.
Von Beginn an war das Interesse der Teilnehmer am Wettstreit im besonderen Format groß. „Angelehnt an die Idee des Infernorennens in Interlaken kam die Idee auf, einen Langstrecken-Skibewerb dieser Art nach dem Dreikönigstag zu veranstalten. Auch, um den Tourismus nach den Ferien anzukurbeln“, blickt der 82-jährige Mellauer zurück. Im ersten Jahr war das Teilnehmerlimit auf 750 Starter beschränkt, seither stieg die Zahl stetig.
Ski-Asse und Amateure
„Es ist ein ganz besonderes Volksrennen, der Gedanke ‚dabei sein‘ zählt. Als Abfahrts-Olympiasieger Patrick Ortlieb das erste Mal gemeldet hat, wollten sich viele Hobbysportler mit ihm messen. Heute geben sich zahlreiche Ex-Rennläufer hier ein Stelldichein“, erläutert Schwarzmann. Am Renntag sind 230 Helfer im Einsatz: „Wir sind eine eingespielte Truppe, die Planungen beginnen schon im September.“
Fast bei jedem Ski-alpin-Großereignis im Lande – von Weltcuprennen bis zur Versehrten-WM – war Schwarzmann in die Organisation eingebunden. Der ehemalige Vorarlberger Jugendkaderläufer beendete mit dem Beginn der Lehre bei der VKW seine Sportkarriere. „Ich wollte etwas zurückgeben. Bei der Jahreshauptversammlung des SV Mellau waren wir damals nur vier Leute. Ich hatte den Eindruck, dass alles auseinander fällt. Ich war der Meinung, dass es im Bregenzerwald ein Dorf ohne Skiklub nicht geben darf. Also wurde ich Funktionär“, blickt er zurück. Es folgten Stationen als Sportwart beim SC Bregenzerwald und als Jugendsportwart beim VSV.
Bekannte Schützlinge
„Marc Girardelli oder Roland Pfeifer zählten zu meinen Schützlingen“, blickt Schwarzmann gerne zurück. Mit 82 Jahren ist der Kampfrichter, Wanderführer und das Mitglied bei der Lawinenkommission und Bergrettung ein aktiver Rentner. Im Sommer ist er oft mit einer Wandergruppe am Berg anzutreffen. Wie bleibt man so lange fit? „Das ist ein Geschenk. In meinem Beruf während 45 Jahren bei der VKW war ich oft draußen auf den Baustellen. Stuhl habe ich keinen durchgesessen“, meint er lachend.
Die Sicherheit hat beim Weißen Ring absolut oberste Priorität.
Hans Schwarzmann
Zur Person
Hans Schwarzmann
Ist ein erfahrener Fachmann bei der Organisation von Ski-alpin-Bewerben
Geboren: 15. Mai 1933
Familie: verheiratet, zwei Kinder, vier Enkelkinder, ein Urenkel
Beruf: Pensionist, früher Ortsstellenleiter-Stellvertreter VKW
Hobbys: Sommer- und Wintersport, Klettersteig
Ausbildungen: Kampfrichter, Wanderführer Sommer und Winter