Es muss wieder kribbeln

Für Christian Hirschbühl ist der Weltcup-Nachtslalom heute in Schladming das Rennen des Jahres.
Lauterach. (VN) Nach Platz sieben im Slalom-Klassiker am Ganslernhang in Kitzbühel war Christian Hirschbühl überwältigt, es fehlten ihm ein bisschen die Worte. Vor dem Nachtslalom heute in Schladming hat sie der Lauteracher längst wieder gefunden. Für den „Hirschi“ ist das Nightrace der große Saisonhöhepunkt. „Kitzbühel ist fast schon extrem, aber in Schladming sind fast die doppelten Leute. Das ist von den Fans her das Rennen im Jahr.“ Taktisch wird sich unter Flutlicht auf der Planai nichts ändern. „Im ersten Durchgang muss ich die Qualifikation schaffen, im zweiten ist alles offen“, so 25-Jährige, der seinen nur ein Jahr älteren ÖSV-Starkollegen Marcel Hirscher als sein großes Vorbild bezeichnet und gerne in die großen Fußstapfen seines Landsmannes Mario Reiter treten würde. „Wir haben da im Slalom ein bisschen eine Durststrecke gehabt in letzter Zeit.“
Familie vor Ort
Für Vorarlberg schaffte Hirschbühl den ersten Top-Ten-Platz im Weltcup seit drei Jahren. Schladming vor den Augen wurde nach der Überraschung in Kitzbühel im Appartmenthotel Edelweiß in Kirchberg nur kurz mit der Familie angestoßen. Mutter, Freundin, Götte, Onkel Arno, der vierfache Versehrtenweltmeister, werden auch am WM-Schauplatz von 2013 die Daumen drücken. „Mich hat die Stimmung am Start beflügelt“, blickt der Bregenzerwälder kurz auf Kitz zurück. „Als ich angekündigt worden bin und die Leute gehört habe, da kommt schon Kribbeln auf.“
Auf die Stimmung hofft der Läufer des SV Riefensberg auch heute wieder. In Schladming ist er bereits im Vorjahr am Start gestanden. Mit der Startnummer 70 war aber nach der ersten Zwischenzeit, die immerhin Platz 32 ausspuckte, der Lauf zu Ende. Heute geht der Rossignol-Pilot mit der Nummer 56 ins Rennen.
Es wird Weltcup-Auftritt Nummer 13 für Hirschbühl. Die ersten Punkte in der Königsklasse hatte er sich beim Auftakt-Riesentorlauf in Sölden mit Rang 22 geholt. Unzählige FIS-Rennen, 51 Starts im Europacup, ein Rauswurf aus dem ÖSV-Kader und mehrere Verletzungen machten den Weg in den Weltcup ebenso langwierig wie steinig.
Aufgeben gilt nicht
Der erste Förderer war Vater Pepi, selbst Sportdirektor im Vorarlberger Skiverband, als Trainer-Mentoren wirkten Florian Berchtold, Alexander Berthold und Roland Pfeifer und zuletzt Walter Hlebayna. An einer schweren Kreuzbandverletzung verzagte Hirschbühl nicht, er zog sogar Kraft daraus. So wie aus seinem Lebensmotto: „Wer glaubt, ist nie alleine.“
Mich hat in Kitzbühel die Stimmung am Start beflügelt.
Christian Hirschbühl
Zur Person
Christian Hirschbühl
Der Lauteracher fährt heute beim Nachtslalom in Schladming seinen 13. Weltcupeinsatz.
Geboren: 19. April 1990
Wohnort: Lauterach
Verein: SV Riefensberg
Kader: ÖSV-B-Kader, Weltcup-Technik
Ausrüster: Rossignol