Mann der ersten Stunde

Ex-Bundesligaspieler Wolfi Hinteregger ist seit drei Jahren Landesreferent im Badminton-Schulsport.
Wolfurt. (VN-jd) Jeder, der in Vorarlberg einmal Badminton gespielt hat, kennt Wolfi Hinteregger. Der 45-jährige Wolfurter ist so etwas wie der Grandseigneur der heimischen Szene. Dabei war es ein Zufall, der ihn vor nunmehr 34 Jahren zum Badmintonsport brachte. Armin Schneider, der Vater des Badmintonschulsports, war damals sein Sportlehrer am BG Bregenz-Blumenstraße, und überredete den bis dahin in der Fußball-Schülerliga dem runden Leder hinterher Jagenden zu einer Teilnahme an der ersten Bundesmeisterschaft 1982 in Traun. „Da habe ich eigentlich Feuer gefangen, und es war dann rasch klar, dass ab jetzt Badminton meine Sportart Nummer eins war.“ Von da an ging alles schnell und Hinteregger klettere in großen Schritten die Erfolgsleiter empor. Mit 16 nahm er an der U-18-EM teil und mit 18 feierte Hinteregger im Trikot des BSV Hohenems sein Debüt in der österreichischen Bundesliga. Höhepunkte waren die Gewinne der Bronzemedaille in der 1. Bundesliga mit Bregenz (zwei Mal) und Dornbirn (ein Mal). Trotz zahlreicher Erfolge im Nachwuchsbereich blieb dem Doppelspezialisten im Verlauf seiner Karriere der Gewinn eines Staatsmeistertitels verwehrt. Doch Gram verspürt er deshalb nicht: „Ich war eigentlich immer der Typ, der lieber Mannschaftsbewerbe gespielt hat. Einzelmeisterschaften waren nie so mein Ding. Ich habe mich immer als Teamplayer gesehen und deshalb meine Aktivitäten als Einzelkämpfer eigentlich auf die regionale Ebene beschränkt.“
Ausbildung bekam den Vorzug
Den Badmintonsport wollte der Wolfurter nie als Beruf ausüben: „Nach der Matura hatte ich die Möglichkeit, in Wien eine Laufbahn als Heeresleistungssportler einzuschlagen. Doch ich habe mich für die sichere Variante entschieden, in Innsbruck mit dem Lehramtsstudium begonnen und diese Entscheidung bis heute nicht bereut.“ Im Rahmen seines Studiums versuchte sich Hinteregger auch als Basketballer und Volleyballer. „Es war einfach der Reiz da, weitere Sportarten, allerdings auf niedrigerem Niveau, auszuprobieren. Mir war es stets wichtig, dass der Leistungsgedanke in einem guten Verhältnis zur Freude und dem Spaß standen.“
Nach seinem zweiten Achillessehnenriss beendete Hinteregger mit 35 Jahren seine aktive Laufbahn, bleib aber dem Badmintonsport treu. Zunächst fungierte er als Landesverbandstrainer im Nachwuchs. Aktuell hilft er als Trainer bei Wolfurt im Kinderbereich aus. „Ich wollte einfach der Sportart, die mir knapp zwei Jahrzehnte viele schöne Momente bereitet hat, etwas zurückgeben.“ Parallel zu den diversen Trainertätigkeiten war es Hinteregger stets ein großes Anliegen, seine Erfahrung in den Schulsport einzubringen. „Da ich selbst zweifacher Vater bin, gibt es für mich nichts Schöneres, als mit Kindern zu arbeiten und mich im Nachwuchs zu engagieren.“
Seit 1998 war Hinteregger bei allen Bundesmeisterschaften im Schulsport dabei, und vor drei Jahren wurde er schließlich als Landesrefent Nachfolger von Elmar Baldauf, der dieses Amt 20 Jahre innehatte. Bei den heute in der Messehalle 2 in Dornbirn zu Ende gehenden Schul-Olympics hofft Hinteregger auf einen verletzungsfreien Verlauf und viele strahlende Gesichter bei der Siegerehrung. Natürlich wäre es ihm eine besondere Ehre, möglichst den einheimischen Mädchen und Burschen des Sportgymnasiums Dornbirn oder des BG Bregenz-Blumenstraße die Goldmedaillen überreichen zu dürfen.
Die Freude der Kinder ist der schönste Lohn für meine Arbeit.
Wolfgang Hinteregger
Zur Person
Wolfgang Hinteregger
Der 45-jährige Wolfurter ist seit drei Jahren Landesreferent im Badminton Schulsport.
Geboren: 11. Jänner 1971
Beruf: AHS-Lehrer für Sport, Sportkunde, Geschichte am Sportgymnasium Dornbirn und zudem Ausbildungskoordinator
Familie: verheiratet mit Susanne, Töchter Sarah (13) und Lina (11)