Feine Drinks für Bludenz

Wetter / 03.04.2016 • 18:24 Uhr
Patric Amann lädt seit Ende März ins „Herr Muk“ in der Bludenzer Rathausgasse.  Foto: VN/Stauber
Patric Amann lädt seit Ende März ins „Herr Muk“ in der Bludenzer Rathausgasse.  Foto: VN/Stauber

Die Bar „Herr Muk“ des Quereinsteigers Patric Amann soll für Leben in der Innenstadt sorgen.

Bludenz. (VN-sas) Seit etwas mehr als einer Woche kommen Nachtschwärmer in Bludenz mit dem „Herr Muk“ voll auf ihre Kosten: Kopf hinter der neuen Bar mit dem klingenden Namen in Anlehnung an den benachbarten Nepomukbrunnen ist Patric Amann. Wenn die Bezeichnung Quereinsteiger auf jemanden perfekt zutrifft, dann auf ihn. 13 Jahre lang war der 35-jährige Bludenzer beruflich als psychiatrischer Krankenpfleger im Einsatz; fünf Jahre davon arbeitete er in der forensischen Psychiatrie in der Baumgartner Höhe (Wien), weitere drei Jahre auf der Entzugsstation einer Schweizer Klinik.

Oma als Ideengeberin

Nach acht Jahren Vorarlberg-Abstinenz war es für Patric Amann an der Zeit für neue berufliche Wege und auch Zeit, wieder in seine Heimat zurückzukehren. Amanns Gedanke, in Bludenz eine Bar zu eröffnen, verfestigte sich in den letzten zwei Jahren, und das, obwohl der 35-Jährige bis dahin mit der Gastronomie nichts am Hut hatte. Entstanden ist die Idee durch einen Wien-Besuch seiner Oma. „Sie machte sich auf den Weg in ihre Stammbeiz. Da dachte ich mir, dass es in Bludenz auch genau so etwas braucht“, erinnert er sich. Mit „so etwas“ meint Amann eine gemütliche, rauchfreie Bar mit barrierefreiem Zugang, in der die Gäste bei feinen alkoholischen wie nicht-alkoholischen Getränken den stressigen Alltag hinter sich lassen können.

„In Wien gibt es Lokale dieser Art an jeder Ecke. Hier, vor allem in Bludenz, leider nicht“, bedauert Amann. Für den Standort in der Alpenstadt habe er sich aufgrund dessen bewusst entschieden. „Die Innenstadt ist zu wenig belebt. Meiner Meinung nach braucht es unbedingt eine Bar. Wie viele Leute müssen zum Weggehen nach Feldkirch oder Dornbirn fahren? Das ist doch schade“, betont der Neo-Barkeeper.

Mit seinem „Herr Muk“ in der Rathausgasse will der 35-Jährige primär Gäste ab 30 Jahren ansprechen. „Das Sortiment richtet sich an Genießer und reicht von 40 verschiedenen Weinsorten, acht verschiedenen Craft-Beer-Sorten wie Kirsch-, Schoko- oder Espressobier bis hin zu verschiedenen Cocktails, Kaffee aus Vorarlberg und anderen antialkoholischen Getränken“, zählt Amann auf. Wenngleich der Fokus des Nichtraucherlokals auf Getränken liegt, bietet „Herr Muk“ hungrigen Gästen auch einen Antipasti-Teller an: „Wohlgemerkt mit ausschließlich regionalen Produkten“, fügt der Inhaber an, und betont: „Ich habe einen sehr hohen Qualitätsanspruch.“ In der ersten Woche des Bestehens hat „Herr Muk“ die Feuerprobe mehr als bestanden: „Einen besseren Start hätte ich mir nicht wünschen können. Bislang waren wir immer voll“, freut sich Amann. Bei der Erstellung des Konzepts ist ihm übrigens seine Schwester Denise Amann zur Seite gestanden. Sie ist die Inhaberin des ebenfalls im Bludenzer Zentrum situierten Restaurants „mizzitant“.

Reisefreudig

Der Nachtmensch Patric Amann hat seinen Schritt nicht bereut. „Früher hatte ich nur mit kranken Menschen zu tun. Jetzt darf ich meinen Kunden einen schönen Feierabend machen. Über diese neue Aufgabe freue ich mich besonders.“ Ausgedehnte Reisen wie bisher – der reisefreudige Oberländer war unter anderem zweimal für ein halbes Jahr in Indien und  ist mit dem Auto nach Jordanien gefahren – werden sich nun zwar nicht mehr ausgehen. Aber diesen Preis zahlt er gerne: „Wegfahren kann ich ja noch immer, nur nicht mehr so lange“, sagt er und lächelt.

Einen besseren Start hätte ich mir nicht wünschen können.

Patric Amann

Zur Person

Patric Amann

hat vor Kurzem die Bar “Herr Muk” in Bludenz eröffnet.

Geboren: 9. April 1980

Beruf: Barkeeper, diplomierter psychiatrischer Krankenpfleger

Wohnort: Bludenz

Interessen: Reisen