Für Khol auf Tournee

Wetter / 18.04.2016 • 18:26 Uhr
Seit sechs Wochen ist Benjamin Schuler ununterbrochen im Einsatz. Sein Ziel: Ein Bundespräsident namens Andreas Khol. Foto: Privat/Glaser
Seit sechs Wochen ist Benjamin Schuler ununterbrochen im Einsatz. Sein Ziel: Ein Bundespräsident namens Andreas Khol. Foto: Privat/Glaser

Der Feldkircher Benjamin Schuler ist Teil des Wahlkampfteams von Präsidentschaftskandidat Andreas Khol.

Wien. (VN-mip) „I mog des Land, i mog de Leit“. Ein kleiner Satz mit großer Wirkung, nicht nur für den Urheber Andreas Khol, der damit seine Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten bekannt gab. Diese Worte setzten eine ganze Maschinerie in Bewegung. Broschüren wurden gedruckt, Touren geplant und Wahlkampfteams gebildet. Eines dieser Teams nennt sich Konvoi. Es ist sechs Personen groß, die zwischen 19 und 27 Jahre alt sind. Der Älteste heißt Benjamin Schuler, ist angehender Latein- und Italienischlehrer, stammt aus Feldkirch und wohnt seit 2008 in Wien.

12.000 Kilometer

Wahlkampf heißt Wiederholung. Geschulte Wahlkämpfer beherrschen die Argumente ihres Kandidaten aus dem Effeff. Sie geben auf die immer selben Themen die immer gleichen Antworten. Benjamin Schuler kam 1988 auf die Welt, da war Andreas Khol 47 Jahre alt. Wie kann ein junger Mensch einen Kandidaten unterstützen, der so alt ist? Benjamin Schuler lacht. Er hört die Frage nicht zum ersten Mal. Gekonnt zählt er auf: „Er hat Erfahrung, hat alle zehn Jahre ein anderes Amt ausgeübt, außerdem ist das Alter relativ. Am Abend ist er noch fit, wenn wir müde sind.“ Gelegenheiten, die Argumente zu bringen, hatte er schon genug. Seit sechs Wochen folgt der Konvoi Andreas Khol durch Österreich. Über 12.000 Kilometer habe er schon hinter sich gebracht, in Vorarlberg war der Tross drei Mal. „Wahlkampf ist spannend“, erzählt der Feldkircher. „Man erlebt jeden Tag eine neue Situation und lernt viele Menschen kennen. Man sammelt viel Erfahrung.“ Dass er für den ÖVP-Kandidaten zu Felde zieht, kommt nicht von ungefähr. Benjamin Schuler ist Obmann-Stellvertreter der Jungen ÖVP (JVP) im achten Wiener Bezirk, und JVP-Mitglied in Vorarlberg. Vom Zeitpunkt her hätte die Wahl nicht besser fallen können: Der angehende Lehrer hat soeben sein Studium beendet, im Herbst beginnt sein Praktikumsjahr in einem Wiener Gymnasium. Er lehrt Latein und Italienisch.

Dem Lateinunterricht haftet seit jeher das Prädikat konservativ und langweilig an. „Früher hat man die immer gleichen Texte immer wieder übersetzt. Aber Latein kann man sehr spannend gestalten.“ Den Feldkircher fasziniert vor allem die interdisziplinäre Facette der Sprache: „Latein hat eine geschichtliche Komponente, unsere Kultur und unser Rechtssystem leiten sich davon ab. Man muss nur an Mars denken. Früher ein römischer Kriegsgott, jetzt ein Schokoriegel.“

Für Stichwahl bereit

Die Laufbahn eines Vorarlbergers in Wien gleicht oft einem Bumerang: Von Vorarlberg nach Wien, ein paar Jahre in der Bundeshauptstadt, und wieder retour. Auch bei Benjamin Schuler besteht die Chance darauf: „Ich kann mir durchaus vorstellen, irgendwann wieder nach Vorarlberg zu ziehen.“ Jetzt will er aber zuerst zwei Jahre arbeiten und dann schauen, was die Zukunft bringt.

Was die nahe Zukunft bringt, das weiß er. Am kommenden Sonntag wird gewählt, die vier Wochen danach hat er sich freigehalten. Und zwar für die Stichwahl am 22. Mai, allen Umfragen zum Trotz: „Es gibt viele Umfrageinstitute und viele Auftraggeber. Wir haben ja bei der Wienwahl gesehen, wie sich Umfragen irren können.“ Sätze, die man im Wahlkampf auch von Andreas Khol schön öfters gehört hat. Wahlkampf heißt eben Wiederholung.

Der Wahlkampf bietet an jedem Tag etwas Neues.

Benjamin Schuler

Zur Person

Benjamin Schuler

Mitglied im Wahlkampfteam von Andreas Khol

Geboren: 7. September 1988 in Feldkirch

Wohnort: Wien

Ausbildung: Matura am BG Feldkirch, Lehramtsstudium in Wien (Latein und Italienisch). Beginnt im Herbst mit dem Praktikumsjahr als Lehrer.

Hobbys: Freunde treffen, Ausgehen, Reisen, Wandern