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Wetter / 02.05.2016 • 19:06 Uhr
Mit der neuen Kampagne der „aks“ soll bezüglich Sexualität und Identität aufgeklärt werden.  Foto: VN/Stipovslek
Mit der neuen Kampagne der „aks“ soll bezüglich Sexualität und Identität aufgeklärt werden. Foto: VN/Stipovslek

Als Mitglied der Schülerorganisation „aks“ hält Johanna Teufel Workshops für Jugendliche ab.

Feldkirch. (VN-yw) Flyer mit bunten Farbflecken liegen verstreut auf dem Tisch. Auf jedem ist „aks“ zu lesen. Die Abkürzung steht für „Aktion kritischer Schüler_innen“. Johanna Teufel faltet einen der Prospekte auseinander und weist auf den Inhalt hin. Die 18-jährige Feldkircherin ist seit 2012 Mitglied der aks Vorarlberg und seit letztem Jahr auch der Landesschüler­Innen-Vertretung.

Johanna Teufel wurde 1997 in Wien geboren. Im Alter von zwei Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Vorarlberg. Aufgewachsen mit zwei Brüdern, lernte sie sich durchzusetzen. Einen Sinn für Gerechtigkeit hatte die Schülerin schon immer: „In der Volksschule wurde ich sogar zur Friedensrichterin gewählt“, sagt Johanna. In der Unterstufe des Bundesgymnasiums in Feldkirch wurde sie zur Klassensprecherin ernannt, später sogar zur Unterstufensprecherin. In der Oberstufe wechselte Johanna ins Musikgymnasium. „Nach der Matura würde ich gerne Germanistik in Wien studieren“, informiert die Schülerin.

Johanna lernte bereits im frühen Alter, sich souverän auszudrücken, denn sie hat als Kind viel gelesen. Da ihre Mutter ehrenamtlich in einer Bibliothek arbeitet, kam Johanna früh mit Büchern in Kontakt. Ihre Mutter habe sie im Lesen stark gefördert.

Viele neue Ideen

Seit 2015 ist sie eine der KoordinatorInnen im Vorsitz-Team der aks Vorarlberg. In diesem Rahmen hält sie auch Workshops ab. Bei der neuen Kampagne „Passt du ins Bild?“ werden öffentliche Diskussionsrunden für Jugendliche – sogennante „Weekly Talks“ – zum Thema Sexualität und Identität gehalten. Zwei dieser „Weekly Talks“ werden von Johanna moderiert. „Ich finde es einfach wichtig, dass Jugendliche selber aktiv werden und über den Rahmen hinausblicken, den wir in der Schule aufgetischt bekommen“, meint sie. „Man sollte kritischer sein und die Dinge viel öfter hinterfragen. Dabei können ganz viele neue Ideen entstehen.“

Musikalisch begabt

Nicht nur im politischen, auch im musikalischen Bereich ist die Gymnasiastin engagiert. Neben Klavier und Gesang spielt Johanna schon seit ihrem siebten Lebensjahr Kontrabass. „Als Kind habe ich ein Bild von einem Kontrabass in einem Lexikon gesehen. Von da an wollte ich dieses Instrument spielen.“ Kein Wunder also, dass sie, als sie 14 wurde, vom „normalen“ Bundesgymnasium ins Musikgymnasium wechselte. Seit Jahren nimmt sie auch an internationalen Orchesterreisen und Musikcamps teil, die viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Schülerin stört das jedoch nicht: „Ich habe dabei schon so viel Neues gelernt und bin viel offener geworden. Außerdem sind dadurch auch viele neue Freundschaften entstanden.“

Musik, Schule und Schülerinitiativen: Langweilig wird Johanna nie. Auf die Frage, wie sie das alles unter einen Hut bringt, antwortet Johanna: „Meine Lehrpersonen sind zum Glück tolerant und zeigen Verständnis. Vor allem mein Kontrabass-Lehrer steht jederzeit hinter mir.“

Politische Bildung

Ein besonderes Anliegen von Johanna ist die Einführung von „Politische Bildung“ als Schulfach. „Jugendliche interessieren sich kaum für Politik, weil sie sich einfach zu wenig damit auseinandersetzen“, meint sie. „Wenn Jugendliche in Österreich ab 16 wählen dürfen, sollte das Interesse an Politik gefördert werden.“

Ich finde es wichtig, dass Jugendliche aktiv werden.

Johanna Teufel

Zur Person

Johanna Teufel

ist im Vorsitz-Team der “Aktion kritischer Schüler_innen”

Geboren: 13. September 1997

Wohnort: Feldkirch Gisingen

Ausbildung: Musikgymnasium Schillerstraße und Konservatorium

Hobbys: Kontrabass, Gesang, aks