Mit Gastgebern am Herd

Eugen Fulterer engagiert sich mit besonderem Gastro-Konzept
bei Querbeet Festival.
Rankweil. (VN-doh) Reges Treiben herrscht seit dem vergangenen Wochenende auf dem Liebfrauenberg in Rankweil. Das „Querbeet Festival“ hat bei der Basilika sein Zentrum. Kunstinstallationen, neu gestaltete Gärten, Musiker, Literaten und das temporär wiedereröffnete Mesner Stüble laden zur Basilika. Ein bunt gemischtes Publikum ist anzutreffen, das Natur, Musik und Kunst genießen will und alle verbindet „Weniger ist Mehr“. Das ist einer der Gründe, warum sich Eugen Fulterer ehrenamtlich mit den Vereinen „Garten unser“ und „Wirkfeld“ im Festival einbringt. „Unser Ziel im Mesner Stüble ist es, dass sich die Besucher austauschen können und jeder seine Talente einbringen kann“, erklärt der 36-Jährige. Denn in der kulinarischen Versorgung des Festivals ist ein Mitwirken der Gäste ausdrücklich erwünscht.
Eugen Fulterer ist gelernter Gastronom. Er hat bereits mit 19 Jahren, nach dem Tod seines Vaters, das Gasthaus Kreuz am Fuß der Basilika geleitet. Eine prägende Zeit, meint Fulterer. Nach etwa sieben Jahren fehlte ihm im konventionellen Gastronomiekonzept etwas. Mit der Beziehung Gast und Gastgeber wollte er sich nicht abfinden. Sein Weg führte ihn nach Wien, wo er Theater, Film und Medien studierte. Nach fünf Jahren in der Hauptstadt zog es ihn wieder zurück ins Ländle. Wobei er immer noch mit einem Bein in Wien lebt. Das Gasthaus Kreuz zu verkaufen, sei dann keine leichte Entscheidung gewesen, nachdem das Traditionshaus über vier Generationen in Familienbesitz war.
Begegnungsort Basilka
Mit einem Kunstprojekt in Kärnten machte Fulterer Erfahrungen, wie Gastronomie auch mit anderen Konzepten funktionieren kann. Ein Fünf-Sterne-Hotel wurde dafür für vier Wochen übernommen. Das Grundprinzip: Alle Menschen im Haus sind auf Augenhöhe. Eben dieses Konzept hat er seit Jahresbeginn mit einem Kernteam von rund zehn Personen für das Querbeet Festival angepasst und erweitert. Entstanden ist das „Wirkfeld im Querbeet“. Besucher bringen Lebensmittel mit und tauschen untereinander. Bezahlt wird mit Spenden und sowohl am Herd als auch an der Spüle stehen Gäste und Gastgeber gemeinsam. Dass dies alles nun bei der Basilika in Rankweil passieren kann, freut den Rankweiler sehr. Zum einem habe man in vielen Gesprächen ein Konzept geschaffen, mit dem sich die Erlebnis Rankweil GmbH, als Organisator des Querbeet Festivals, die Pfarre und auch Initiativen wie Wirkfeld identifizieren können. Zum anderen sei es sehr spannend zu sehen, wie so viele verschiedene Interessensgruppen die Basilika zu einem Ort der Begegnung machen. Dass das erste Wochenende bereits so gut gelaufen ist, sei nur noch mehr Bestätigung. Und für ein abwechslungsreiches Programm ist bis 12. Juni gesorgt.
Initiativen tauschen sich aus
„Gemeinschaft gestalten und Vielfalt erhalten“ ist der Grundsatz des Kulturvereins Wirkfeld, in dem sich Fulterer engagiert. Und auch beim Verein „Garten unser“, einem Gemeinschaftsgarten, gelten ähnliche Grundsätze. Fundamente, die für den Rankweiler die Gesellschaft prägen können und eine laufende Veränderung vorantreiben. Mit der „Wandeltreppe“ gibt es am kommenden Sonntag einen Begegnungstag verschiedenster Initiativen des Landes, für den engagierten Rankweiler eines der Highlights des Festivals. Den Slow-Food-Spaziergang will er sich ebenfalls nicht entgehen lassen.
Die konventionelle Gäste-Wirt-Beziehung ist mir zu wenig.
Eugen Fulterer
Zur Person
Eugen Fulterer
bezeichnet sich mit einem Aufenzwinkern als „Gastrosoph“.
Geboren: 29. Dezember 1979
Ausbildung: Tourismusschule,
Studium Theater, Film und Medien
Familie: verliebt
Wohnort: Rankweil, Wien
Das Mesner Stüble ist bis auf Montag täglich geöffnet. Infos unter
querbeetfestival.rankweil.at