Von Wölfen und Rittern

Künstler “WolfGeorg” präsentiert heuer zum ersten Mal seine Werke auf dem Montfortspektakel in Feldkirch.
Frastanz. (VN-tag) Ritter kämpfen um die Gunst der Mägde, Minnesänger erzählen in ihren Weisen vom Leben zur Zeit der Grafen von Montfort, Spielleute mischen sich unters Volk, und die traditionelle Handwerkskunst wird wieder belebt. Mit der offiziellen Marktöffnung und Zunftprüfung taucht die Montfortstadt Feldkirch ab heute wieder in die Welt des Mittelalters ein. Für drei Tage und Nächte verwandelt sich die Stadt in einen mittelalterlichen Marktplatz.
Große Kunstsammlung
Mittendrin im Geschehen wird auch Georg Fitz sein, nach eigenem Verlauten “der gefährlichste Künstler Vorarlbergs”. Der 28-jährige Göfner mit Down Syndrom, der unter dem Künstlernamen “WolfGeorg” arbeitet, fiebert schon seit Tagen dem großen Ereignis in der Montfortstadt entgegen, schließlich werden dort auch seine eigenen Kunstwerke präsentiert und verkauft. Bei “ARTquer” in Frastanz, der Ateliergemeinschaft für junge Menschen mit Behinderung, ist in diesen Tagen dementsprechend viel los. Noch einmal werden die wichtigsten Utensilien für den Mittelaltermarkt begutachtet, hier und da wird gemalt, gepinselt, geschliffen und gesägt. Eine kleine Führung durch die gesamte Kunstwerksammlung, die in den vergangenen Jahren immer größer geworden ist, lässt sich “WolfGeorg” nicht nehmen. Zwei Stockwerke des Ateliers, das sich in einem großen Holzschuppen befindet, nimmt die eindrucksvolle Schau mittlerweile in Anspruch.
Seit neun Jahren, und damit von Anfang an, ist Georg Fitz bei “ARTquer” mit dabei. Zwei Mal wöchentlich kommt er in die von Erika Lutz gegründete Werkstatt, um an neuen Kunstwerken zu arbeiten, meistens an wilden Katzen, Wölfen oder Hunden. Sein Markenzeichen ist dabei unverkennbar. Spitze Zähne oder Stacheln aus Holz verpassen beinahe jedem Kunstwerk von “WolfGeorg” seine gefährliche Note. die Inspiration dafür holt er sich aus Tierbüchern und Enzyklopädien. “Meine Kunstwerke sollen gefährlich aussehen, aber sie sollen den Menschen keine Angst machen, sondern sie beschützen”, erklärt Georg Fitz. Seinen tierischen Kunstwerken gibt er dann Namen wie Riesenkämpferstier, Brillenschlangenkobra, Rottweilerkampfhund oder kleiner bissiger Kistenwolf. Diese Werke sind heute aber zweitrangig.
In einer großen Box hinter seinem Arbeitstisch liegen nämlich jene Schätze, die an diesem Wochenende auf dem Montfortspektakel zum Einsatz kommen: Schwerter, Äxte, Ritterhelme und Schilde aus Holz in allen Formen, Größen und Farben. “Kampfsport ist mein Hobby. Ich liebe Schwertkämpfe, Bogenschießen und Ritter”, sagt Georg Fitz. Fantasyfilme wie “Kung Fu Panda” oder “Merida” haben diese Leidenschaft in ihm geweckt, erzählt der kreative Oberländer, der sich als Künstler im Land schon längst einen Namen gemacht hat. Seit einigen Jahren sind seine Werke regelmäßig in Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen.
Kampfkünste
Wenn es heute das erste Mal auf den Mittelaltermarkt geht, will der 28-Jährige auch seine Schwertkampfkünste vor Publikum unter Beweis stellen. Schließlich gilt es, auch Publikum anzulocken. Ein passendes Outfit dafür hat er auch schon parat: “Ich werde natürlich in einem Ritterkostüm zum Montfortspektakel gehen.”
Ich bin der gefährlichste Künstler im ganzen Land.
Georg Fitz
Zur Person
Georg Fitz
Künstlername “WolfGeorg”
Geboren: 17. November 1987
Wohnort: Göfis
Tätigkeiten: seine Werke waren bereits in vielen Ausstellungen zu sehen (ArtDesign, Palais Thurn und Taxis etc.)
Hobbys: Werkstatt ArtQuer, Tiere, Lesen, Kampfsport, Filme
Das Montfortspektakel findet vom 3. bis 5. Juni 2016 in Feldkirch statt. Programm: www.feldkirch.at